bottom:.0001pt\'>Die Biophysik (neuerdings auch häufiger: biologische Physik) ist ein relativ junges Wissenschaftsgebiet an der Grenze zwischen Physik, Chemie und Biologie. Was unter Biophysik verstanden wird, hängt vom Standpunkt des Betrachters ab. Der Physiker, der Spinkonzentrationen oder Spin-Gitter-Relaxationszeiten von Übergangsmetallen in Zellmembranen mittels Elektronenspinresonanz misst, wird ein etwas anderes Verständnis von dieser Wissenschaft haben als der Chemiker, der untersucht, welchem Mechanismus die Bindung eines Sauerstoffmoleküls am Hämoglobin unterliegt. Eine allgemein akzeptable Definition könnte folgendermassen lauten: In der Biophysik wird versucht, physikalische und physiko-chemische Erscheinungen in biologischen Systemen (Leben) durch Anwendung physikalischer Methoden zu erklären. Die Biophysik ist ein Beispiel für die Integrationstendenzen in der modernen Wissenschaft. Fortschritte in der Biophysik sind einerseits untrennbar mit der Entwicklung der Biochemie, der Molekularbiologie und anderer Forschungsrichtungen, beispielsweise in der Biomedizin, verbunden. Andererseits stimulieren biophysikalische Fragestellungen durch ihre Komplexität die Entwicklung der Physik und die Erfindung neuer Gerätetechnik und Technologien.
bottom:.0001pt\'>Die Biophysik als
Wissenschaft basiert auf dem Postulat, dass alle Erscheinungen, darunter auch
die biologischen, den fundamentalen physikalischen Gesetzmässigkeiten
unterliegen.
character:line-break\'>
character:line-break\'>
bottom:.0001pt\'>Geschichte
bottom:.0001pt\'>Die Anfänge
biophysikalischen Denkens wurzeln in der Renaissance
("Mensch-Maschine"). Starke Impulse gingen von der Entdeckung des
Effektes ionisierender Strahlen auf biologische Objekte zu Beginn des 20. Jh.
aus. Die weltweit erste biophysikalische Gesellschaft war die 1944 gegründete
Deutsche Gesellschaft für Biophysik e.V. Die systematische Untersuchung
biophysikalischer Phänomene setzte erst in der Mitte des 20. Jh. ein, als mit
dem Computer das adäquate Forschungsinstrument für sehr komplexe Aufgaben
erfunden worden war. Die Analyse der Hodgkin-Huxley-Gleichungen zur
Weiterleitung des Nervenimpulses war wohl die erste zivile Computeranwendung
überhaupt. Der erste internationale biophysikalische Kongress fand 1961 statt.
Während in den Anfangsjahren der Biophysik das wissenschaftliche Interesse mehr
auf eine mögliche Reduktion biologischer Erscheinungen auf physikalische und
chemische Gesetzmässigkeiten in einer für alle Lebewesen einheitlichen Art und Weise
gerichtet war, nimmt seit den 80er Jahren die Untersuchung taxonomspezifischer
(u.a. artspezifischer) Unterschiede grossen Raum ein. Mit diesem Umschwung ging
eine rasante Entwicklung biophysikalischer, biochemischer und
molekularbiologischer Untersuchungstechniken einher, welche zunehmend
automatisiert wurden und mit immer kleineren Probenmengen und mit um
Grössenordnungen verringertem Zeit- und Kostenaufwand auskamen. Die grosse
wissenschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Biophysik zeigt sich auch
in der Verleihung von Preisen für herausragende Leistungen. Der erste
Nobelpreis für Physik (1901) wurde für ein aus heutiger Sicht eng mit der
Biophysik verknüpftes Thema verliehen: W.C. Röntgen wurde damit für die
Entdeckung der Röntgenstrahlen und ihre medizinische Anwendung ausgezeichnet.
Chemie-Nobelpreise für biophysikalische Arbeiten erhielten z.B. 1962 J.C.
Kendrew und M.F. Perutz für die erste Röntgenstrukturanalyse eines Proteins,
1967 M. Eigen, R.G.W. Norrish und G. Porter für Verfahren zur Analyse schneller
Kinetiken, 1977 J. Prigogine für die Nichtgleichgewichtsthermodynamik oder 1980
P. Berg, W. Gilbert und F. Sanger für effiziente Techniken zur Sequenzierung
von DNS. Nobelpreise für Physiologie und Medizin gingen für biophysikalische Leistungen
z.B. an F.H.C. Crick, J.D. Watson und M.H.F. Wilkins (1962,
Doppelspiralstruktur der DNS und deren Bedeutung für die Replikation), an A.L.
Hodgkin und A.F. Huxley (1963, Potentialveränderungen an Axonen) und an E.
Neher und B. Sakmann (1991, Funktion von Einzelionenkanälen in Zellen).
character:line-break\'>
character:line-break\'>
bottom:.0001pt\'>Die biophysikalische Methode
bottom:.0001pt\'>Die Forschungsmethode der Biophysik hat zwei Aspekte: (1) die biophysikalische Theoriebildung mit Hilfe strenger mathematisch-physikalischer Methoden (Sicht auf lebende Wesen als materielle Systeme in Raum und Zeit, welche sich von der unbelebten Natur durch einen höheren Grad an Komplexität unterscheiden) und (2) die Anwendung experimenteller physikalischer Untersuchungsmethoden und -techniken auf biologische Objekte. Die direkte Anwendung traditioneller physikalischer Messmethoden und erprobter Approximationen in physikalischen Modellvorstellungen ist in der Regel wenig erfolgreich. Das spezifische Merkmal biologischer Systeme (Leben) besteht u.a. in folgendem:
bottom:.0001pt\'>- dem Erwerb von Information im Evolutionsprozess,
bottom:.0001pt\'>- ihrer Speicherung im Genom und
bottom:.0001pt\'>- in der Realisierung dieser Information in einer inhomogenen (geordneten, aperiodischen) und hierarchisch organisierten äusserst komplexen Struktur, welche sich weit entfernt vom thermodynamischen Gleichgewicht befindet (offenes System) und die zur Ausübung bestimmter Funktionen befähigt ist.
bottom:.0001pt\'>Nur ein Teil der hohen Zahl von physikalischen Freiheitsgraden eines biologischen Systems ist für die biologische Funktion von Belang.
bottom:.0001pt\'>Eine Vorstellung von den räumlichen, zeitlichen und energetischen Grössenordnungen in biologischen Systemen vermitteln die Beispiele in den drei Tabellen. Ein Faktor von mehr als 1010 (!) liegt zwischen der molekularen Struktur biologischer Systeme und dem Organisationsniveau von Organismen, Populationen, und schliesslich der Biosphäre. Zur Überbrückung dieses Unterschieds existieren viele Organisationsebenen, z.B. die von makromolekularen Komplexen, Organellen, Zellen, Geweben und Organen. Die moderne biophysikalische Forschung beschreitet deshalb einen anderen Weg: (1) Analyse der realen Struktur, Dynamik und Funktion biologischer Objekte, Entwicklung geeigneter Modifikationen physikalischer experimenteller Methoden, (2) Konstruktion eines physikalischen Modells, (3) Studium dieses Modells unter Ausnutzung bekannter physikalischer Gesetzmässigkeiten, (4) experimentelle Überprüfung der Schlussfolgerungen am realen biologischen Objekt.
bottom:.0001pt\'>
Biophysik
1:
räumliche Grössenordnungen in biologischen Systemen.
bottom-alt:
solid black .75pt;mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Abmes- sung [m] |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Bio- makromoleküle |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
makromolekulare
Komplexe |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Organellen |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Zellen |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
multizelluläre
Organismen |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
101 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Baum |
10
m |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
100 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Mensch |
2
m |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-1 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Maus |
10
cm |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-2 |
DNS Molekül |
1
cm |
|
|
|
|
gigantische
Algenzelle |
5
mm |
Biene |
1
cm |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-3 |
|
|
|
|
|
|
Dicke des Tinfischaxons |
1
mm |
Milbe |
1
mm |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-4 |
|
|
|
|
|
|
Amöbe |
100 mm |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
typischer
Pilz |
50 mm |
10-5 |
RNS Molekül |
10 mm |
bakterielle Flagelle |
8 mm |
Chloroplast |
10 mm |
eukaryotische Zelle |
20 mm |
|
|
|
|
|
|
|
Zellkern |
5 mm |
|
|
|
|
10-6 |
|
|
|
|
Mitochondrium |
2 mm |
prokaryotische Zelle |
2 mm |
|
|
|
|
|
grosser
Virus |
0,3 mm |
|
|
|
|
|
|
10-7 |
Kollagen |
0,3 mm |
Chromosom |
0,2 mm |
|
|
kleinstes
Bakterium |
0,2 mm |
|
|
|
|
|
Ribosom |
25
nm |
|
|
|
|
|
|
10-8 |
tRNS |
8nm |
kleinster
Virus |
20
nm |
|
|
|
|
|
|
|
Hämoglobin |
6
nm |
Dicke
der Bilipidmembran |
8
nm |
|
|
|
|
|
|
10-9 |
kleines Protein |
4
nm |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Aminosäure |
0,5
nm |
|
|
|
|
|
|
|
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;mso-border-right-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
10-10 |
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;background:#E5E5E5;mso-shading:windowtext;
mso-pattern:solid #E5E5E5;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Kohlenstoff- atom |
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;background:#E5E5E5;mso-shading:windowtext;
mso-pattern:solid #E5E5E5;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
0,3 nm |
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
Biophysik 2:
zeitliche Grössenordnungen in biologischen Systemen.
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Zeit [s] |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Bio- makromoleküle |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
makromolekulare
Komplexe |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Organellen |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Zellen |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
multizelluläre
Organismen und Populationen |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
1014 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Entstehung und Aussterben von Arten |
106 Jahre |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1012 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Lebensdauer des Menschen |
80
Jahre |
1010 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
108 |
|
|
|
|
|
|
Lebensdauer von Erythrozyten |
120
Tage |
|
|
|
|
|
|
|
meiotische
Kernteilung |
10
Tage |
Produktion
von Antikörper |
7
Tage |
|
|
106 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Eintagsfliegen (als Imagines) |
1
Tag |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
104 |
|
|
|
|
|
|
|
|
Schlaf (Primaten) |
8
h |
|
|
|
|
|
mitotische
Kernteilung |
10
min |
Teilung
von Bakterien |
20
min |
|
|
102 |
|
1 min |
Formierung der bakteriellen Flagelle |
2
min |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
100 |
Proteinfaltung |
|
ribosomale
Proteinsynthese |
1
s |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-2 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1 ms |
Aktionspotential (Zellmembran) |
1
ms |
|
|
|
|
|
|
10-4 |
Katalyse von H2CO3«H2O +CO2 durch das Enzym
Karboanhydrase |
10 ms |
|
|
|
|
|
|
|
|
10-6 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-8 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Fluktuationen |
1 ns |
|
|
|
|
|
|
|
|
10-10 |
der makromolekularen Konformation |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
10-12 |
|
1 fs |
|
|
|
|
|
|
|
|
bottom:solid black 1.0pt;border-right:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;mso-border-right-alt:solid black .75pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;background:#E5E5E5;mso-shading:windowtext;
mso-pattern:solid #E5E5E5;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;background:#E5E5E5;mso-shading:windowtext;
mso-pattern:solid #E5E5E5;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:
solid black 1.0pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
Biophysik 3: energetische Grössenordnungen
in biologischen Systemen.
bottom:solid black 1.5pt;mso-border-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:
solid black 1.5pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
Energie [kJ pro Mol] |
bottom:solid black 1.5pt;border-right:none;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black 1.5pt;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:solid black 1.5pt;border-right:solid black 1.0pt;
mso-border-top-alt:solid black .75pt;mso-border-bottom-alt:solid black 1.5pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
107 |
Teilung einer Bakterienzelle |
7·107 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
106 |
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
105 |
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
Synthese eines Proteins |
45 000 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
104 |
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
103 |
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
102 |
Synthese einer Peptidbindung am Ribosom |
100 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
Energie im Pyrophosphat des ATP |
30 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
101 |
Stabilität eines Proteins |
20 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
Wasserstoffbrücke |
15 |
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
10-0 |
|
|
bottom:none;border-right:solid black 1.0pt;mso-border-left-alt:solid black .75pt;
mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
|
|
|
bottom-alt:
solid black .75pt;mso-border-right-alt:solid black .75pt;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
10-1 |
bottom:
solid black 1.0pt;mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;background:#E5E5E5;
mso-shading:windowtext;mso-pattern:solid #E5E5E5;padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
nichtkovalente Wechselwirkung |
bottom:solid black 1.0pt;border-right:solid black 1.0pt;
mso-border-bottom-alt:solid black .75pt;mso-border-right-alt:solid black .75pt;
background:#E5E5E5;mso-shading:windowtext;mso-pattern:solid #E5E5E5;
padding:0cm 2.8pt 0cm 2.8pt\'>
0,6 |
bottom:.0001pt;text-align:
right\'>
bottom:.0001pt\'>Klassifikation in Teilgebiete
bottom:.0001pt\'>Die Biophysik kann sowohl aus physikalischer als auch aus biologischer Sicht in Teilgebiete klassifiziert werden. Eine physikalisch motivierte Unterteilung würde z.B. folgende Punkte enthalten:
bottom:.0001pt\'>1. (klassische) Mechanik, z.B.
bottom:.0001pt\'>- molekulare Mechanik (Konformationsanalyse von Biomakromolekülen),
bottom:.0001pt\'>- Mechanik von Biomembranen,
bottom:.0001pt\'>- Biomechanik von Knochen-Muskel-Systemen (Gang, Sprung, Flug).
bottom:.0001pt\'>2. Strömungsmechanik, z.B.
bottom:.0001pt\'>- Ultrazentrifugierung von Biomakromolekülen,
bottom:.0001pt\'>- Viskosität von Zellplasma,
bottom:.0001pt\'>- Rheologie, z.B. Hämodynamik,
bottom:.0001pt\'>- Hydrodynamik von Schwimmern,
bottom:.0001pt\'>- Aerodynamik des Fluges (Insekten, Vögel), usw.
bottom:.0001pt\'>Diese Auflistung zeigt schon, dass eine solche methodenorientierte Systematik die Besonderheiten des Forschungsobjektes nicht berücksichtigt und deshalb zusammenhangslos bleibt. Nur eine Klassifizierung der Biophysik nach den biologischen Organisationsniveaus macht grundlegende Aspekte der Konstruktion biologischer Systeme deutlich. Danach unterscheidet man:
bottom:.0001pt\'>1. Die molekulare
Biophysik
bottom:.0001pt\'>Während Nukleinsäuren vor allem zur Speicherung und Weitergabe der genetischen Information dienen, bilden Proteine eine komplizierte Maschinerie zur Realisierung des genetischen Programms in Abhängigkeit und in Reaktion auf die wechselnden Umweltbedingungen. Lipide und Kohlenhydrate dienen als strukturelle Bausteine bzw. als Speicher für chemische Energie. Die molekulare Biophysik ist die Lehre von der Struktur, Dynamik, Wechselwirkung und Funktion von Biomakromolekülen - Proteinen, Nukleinsäuren, Lipiden und Polysacchariden - als auch von den Methoden zu deren Untersuchung. Hierzu gehören vor allem die Strukturaufklärung von Biomakromolekülen bis hin zur atomaren Auflösung sowie die Analyse von Prozessen der Energieumwandlung und -dissipation in biologischen Systemen.
bottom:.0001pt\'>Ein neues Teilgebiet der molekularen Biophysik, die molekulare Bioinformatik, befasst sich mit der Analyse und Interpretation von biologischen Sequenzen, in welchen die genetische Information gespeichert ist. Ein grosser Schritt wurde 1995 getan, als es gelang, das komplette Genom des Bakteriums Haemophilus influenzae aufzuklären. Zu Beginn des 21. Jh. werden wahrscheinlich die Nukleinsäuresequenzen der Genome des Menschen, der Nutztiere und -pflanzen, der Krankheitserreger sowie vieler weiterer Organismen bekannt sein. Das zentrale und zum grössten Teil noch ungelöste Problem der molekularen Biophysik besteht in der Vorhersage der Raumstruktur und der Funktion von Proteinen, von denen bisher nur die Aminosäuresequenz bekannt ist.
bottom:.0001pt\'>Die molekulare Biophysik ist die Grundlage für alle anderen Teilbereiche der Biophysik. Das Verhalten kleiner Moleküle ist durch die Eigenschaften der enthaltenen Atome bestimmt. Erwartungsgemäss sollte die Kenntnis fundamentaler physikalischer und chemischer Gesetze ausreichen, um die Eigenschaften von Biomakromolekülen vorherzusagen. Da lebende Systeme letztendlich makromolekulare Assoziate sind, können mit den Mitteln der molekularen Biophysik die Einschränkungen für die Evolution auf höheren Organisationsebenen bestimmt werden.
bottom:.0001pt\'>2. Die Biophysik
der Membranen, biomakromolekularen Aggregate und Organellen
bottom:.0001pt\'>In biologischen Systemen muss eine Vielzahl von teilweise gegensätzlichen Prozessen gleichzeitig ablaufen und unter Berücksichtigung mannigfaltiger Faktoren geregelt werden. Dieses Problem lösen lebende Systeme durch die Bildung von makromolekularen Komplexen und durch Kompartimentierung. Effektormoleküle (z.B. Enzyme) werden in ihrer Aktivität von einer Vielzahl anderer Proteine moduliert, mit denen sie grosse Aggregate formieren. Biologische Membranen unterteilen lebende Systeme in Kompartimente, räumliche Abschnitte, denen spezielle Aufgaben in der Lebenstätigkeit zugeordnet sind.
bottom:.0001pt\'>Dieser Teilbereich der Biophysik beinhaltet das Studium der Konstruktion biologischer Membranen, von Transportprozessen durch Membranen, der Genese des Membranpotentials, der synaptischen Vorgänge, der membranständigen enzymatischen Prozesse wie Photosynthese, Photorezeption und der Mechanochemie kontraktiler molekularer Aggregate etc. Die untersuchten Systeme sind in der Regel von solcher Komplexität, dass eine atomare Auflösung der untersuchten Struktur nicht mehr möglich ist.
bottom:.0001pt\'>3. Die
Zellbiophysik und die Biophysik der Gewebe, Organe und einzelner Organismen
bottom:.0001pt\'>Die Zelle ist der Grundbaustein biologischer Systeme. Es gibt kein Leben ohne zelluläre Organisation auf der Erde. Im einfachsten Fall besteht ein Organismus aus einer einzigen Zelle (Einzeller). Wichtige Fragestellungen in diesem Teilgebiet der Biophysik betreffen die Thermodynamik lebender Systeme, Biomechanik und Biostatik, die Wirkung extremer physikalischer Faktoren auf biologische Systeme (z.B. Strahlenbiophysik, der Effekt von Schwerkraft, Druck, Temperatur und osmotisch-aktiver Substanzen (Antifreeze-Proteine, Eisnukleations-Proteine, Thermophilie, Halophilie)), sowie biophysikalische Aspekte der Ontogenese (u.a. des Alterns).
bottom:.0001pt\'>4. Die Biophysik
von Populationen
bottom:.0001pt\'>Dieser Teilbereich
wird auch oft die Biophysik komplexer Systeme genannt. Zu seinen Aufgaben zählt
die Beschreibung von biologischen Evolutionsprozessen (u.a. auch der
Phylogenese und der Entstehung des Lebens) und das Studium der Steuerung und
der Informationsverarbeitung biologischer Systeme vom molekularen bis zum
ökologischen Niveau. Typischerweise läuft eine biophysikalische Modellierung
von Evolutionsprozessen auf die Analyse komplizierter partieller
Differentialgleichungen hinaus, welche den Status von Populationen in
Abhängigkeit von der Zeit beschreiben (Evolution, biologische, Kinetik,
Populationsbiophysik).
character:line-break\'>
character:line-break\'>
bottom:.0001pt\'>Anwendungen
bottom:.0001pt\'>Die Ergebnisse biophysikalischer Forschung haben im Zusammenhang mit den Erfolgen benachbarter Wissenschaftsrichtungen sowohl die Medizin als auch die Biotechnologie revolutioniert. Einige wenige Beispiele mögen dies illustrieren: Ohne bildgebende Verfahren und nichtinvasive diagnostische Techniken wie Röntgendiagnostik, Sonographie (Ultraschalldiagnostik), Szintigraphie oder Elektrokardiographie ist die moderne Medizin nicht vorstellbar. Neue Einsichten ergeben sich durch Schnittbilder oder Volumendarstellungen, welche mit computertomographischen Verfahren von inneren Organen und Geweben erzeugt werden können (Röntgencomputertomographie, Kernspintomographie, Positronen-Emissionstomographie). Es ist heute möglich, die genetische Information ganzer Genome zu lesen und zielgerichtet zu verändern. Zum ersten Mal eröffnet sich die Möglichkeit etiologischer Eingriffe in genetische Krankheiten. Gleichzeitig können biologische Systeme für Produktionszwecke genetisch manipuliert werden. Mit Methoden des Protein-Engineering und des Protein-Design werden massgeschneiderte Eiweisse mit gewünschten Eigenschaften erzeugt, welche in dieser Form in der Natur nicht vorkommen. Einsichten in den Aufbau und die Funktionsweise von Lebewesen werden bei der Konstruktion von neuen Computern (Neurocomputern) und technischen Bauteilen (z.B. Biosensoren) sowie in der Architektur angewandt (Bionik, Biotechnik).
bottom:.0001pt\'>Möglicherweise bringt
die Anwendung biotechnischer Verfahren einen ähnlichen Innovationsschub
verbunden mit Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft wie es bei der
Mikroelektronik und Informationstechnik der Fall war. Wie in allen menschlichen
Tätigkeitsbereichen erfordern die gewaltigen neuen Möglichkeiten durch die
modernen Biowissenschaften ein hohes Mass an Verantwortungsbewusstsein beim
Umgang mit ihnen. Nur so lassen sich Missbrauch verhindern und gleichzeitig das
darin liegende Potential zur Lösung von existentiellen Problemen der Menschheit
nutzen.
character:line-break\'>
character:line-break\'>
bottom:.0001pt\'>Literatur
bottom:.0001pt;line-height:normal\'>[1] W. Hoppe, W. Lohmann, H. Markl, H. Ziegler, Biophysik, Springer, Heidelberg-New York 1982.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.