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Dissipation

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Petra Nordinghaus-Martin

Darunter versteht man in der Physik allg. jeden Vorgang, bei dem zur Arbeitsleistung verfügbare Energie in »innere Energie« eines Systems umgewandelt wird. Ein derartiger Vorgang spielt sich z. B. in den Bremsen eines Automobils ab. Unter dem von Ilya Prigogine eingeführten Begriff der »dissipativen Strukturen« versteht man die fernab von thermodynamischen (Thermodynamik) Gleichgewichten unter Verbrauch von Energie entstehenden geordneten Systeme, durch die z. B. alles Leben gekennzeichnetist. Thermodynamik und statistische Physik, Energiedissipation, Übertragung einer bestimmten, meist makroskopischen Energie auf mikroskopische Energiemengen der zahlreichen Freiheitsgrade eines grossen Systems, verbunden mit dem Anwachsen der Entropie dieses Systems. Dissipative Prozesse sind also stets irreversibel. Da die dissipierte Energie im allgemeinen nicht nutzbar ist, spricht man auch von Energievergeudung.

In einer mechanischen Sichtweise ist Dissipation eine Folge von Reibung, bei der die Umwandlung mechanischer Energie Ekin makroskopischer Körper in thermische Bewegung der Umgebungsmoleküle, also Wärme, erfolgt. Im Formalismus der Lagrange-Gleichungen ist die Bewegungsgleichung eines makroskopischen Systems bei Berücksichtigung der Dissipation

Dissipation

mit der Lagrange-Funktion L = Ekin - V, den Koordinaten qi, der potentiellen Energie V und der durch Rayleigh zur Beschreibung viskoser Medien eingeführten Dissipationsfunktion oder Rayleighschen Dissipationsfunktion Dissipation als homogen quadratische Funktion der Zeitableitungen der verallgemeinerten Koordinaten Dissipation mit den konstanten Koeffizienten aik angegeben: Dissipation; D ist also die Energieabgabe je Zeiteinheit.

Dissipation tritt bei jeder plastischen Verformung fester Körper auf; die aufzuwendende Dissipationsleistung bestimmt sich gemäss Dissipation. Hierin sind die sij die Komponenten des Spannungstensors und die Dissipation die Zeitableitungen der Komponenten des Verzerrungstensors.

In der Thermodynamik wird der Entropiezuwachs dS/dt pro Zeiteinheit durch eine Dissipationsfunktion D beschrieben, die in formaler Analogie zur mechanischen Dissipationsfunktion konstruiert ist: Dissipation. Hierbei bedeuten die Lik die Onsager-Koeffizienten und Xi und Xj die thermodynamischen verallgemeinerten Kräfte.

Die Dissipationsfunktionen spielen eine Rolle in der irreversiblen Thermodynamik und bei der Untersuchung von Fluktuationen. Der Zusammenhang zwischen den dissipativen Eigenschaften und den Fluktuationseigenschaften liefert das Dissipations-Fluktuations-Theorem.

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