1. In der Mechanik definiert als das Produkt aus der Masse und der Geschwindigkeit eines Körpers. Bei einer Drehbewegung spricht man von Drehimpuls, (Impulssatz). 2. Allg. ist ein I. ein kurzzeitiger stoßartiger Vorgang, der zu einer Geschwindigkeits- und/oder Richtungsänderung führt. 3. In der Elektrotechnik und Elektronik versteht man unter I. ein Signal, das aus einem kurzzeitigen Strom- und Spannungsstoß besteht. In der Elektronik: Elektrisches Signal, dessen zeitlicher Verlauf nur innerhalb einer beschränkten Zeitspanne von Null abweicht. I. werden nach ihrer Form unterschieden in Rechteck-I., Dreieck-L, Nadel-I., Sinus-I., differenzierte und integrierte I. usw. Tatsächlich weichen I. von ihrer idealen Form ab. Im Bild b) sind die wichtigsten Kenngrößen eines Rechteck-I. dargestellt. Die Anstiegszeit (engl. rise time) ist die Zeit, die vergeht, bis die I. amplitude von 10 auf 90% angewachsen ist. Die Abfallzeit (engl. fall time) ist die Zeit, die vergeht, bis die Amplitude von 90 % wieder auf 10 % gefallen ist. Rechteck-I. haben in der Elektronik eine große Bedeutung; sie sind die Grundlage der Digitaltechnik. Wenn sich I. wiederholen, spricht man von einer I. -folge. 1) nicht-relativistische Mechanik: der als das Produkt von Masse m und Geschwindigkeit v = dr / dt eines Massepunktes definierte Vektor p = m v.
Dabei ist r der von einem
beliebigen Bezugspunkt 0 ausgehende Ortsvektor zur Bahnkurve des Massepunktes.
Der Betrag p des Impulses heisst auch
Bewegungsgrösse. Der Impulsvektor hat die gleiche Richtung wie v und ist daher in jedem Punkt der Bahnkurve tangential
zu dieser. Bei Systemen von Massepunkten ist der Gesamtimpuls gleich der Summe
der einzelnen Impulsvektoren. Für einen starren Körper mit Dichte r
und Gesamtvolumen V ergibt sich dann der Impuls bei
beliebiger Translations- und Rotationsbewegung zu .
Darin ist die Summe aus der momentanen
Translationsgeschwindigkeit u eines körperfesten
Bezugspunktes und der Rotationsgeschwindigkeit des jeweiligen Massenelements.
Alle diese Elemente rotieren mit der gemeinsamen momentanen
Winkelgeschwindigkeit w um eine durch den Bezugspunkt gehende
momentane Drehachse. Für den Gesamtimpuls des Massepunktsystems gilt das
Prinzip der Impulserhaltung. Der Impuls eines mechanischen Systems kann aus
dessen Lagrange-Funktion L oder Hamilton-Funktion H bestimmt. Mit verallgemeinerten Koordinaten qi ergeben sich die verallgemeinerten
Impulse zu
.
2) Elektrodynamik: Der Begriff des Impulses kann auch auf physikalische Felder ausgedehnt werden. Im Falle des elektromagnetischen Feldes wird die Tatsache, dass jede Lichtwelle einen Impuls mit sich führt, der sich im Lichtdruck bei der Impulsübertragung an einer Oberfläche äussert, durch die Impulsdichte des elektromagnetischen Feldes wiedergegeben.
3) Spezielle Relativitätstheorie: Der Impuls eines
Teilchens mit Ruhemasse m0 ist durch gegeben. (c ist
die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum.) Definiert man statt m0 eine
geschwindigkeitsabhängige Masse
, so gilt
einfach p = m v, analog zur nicht-relativistischen Mechanik. Der
Impuls bildet zusammen mit der Energie E = po
c einen Vierer-Vektor, dessen vier Komponenten (p0,
p1, p2, p3) = m (c, vx, vy, vz) sind. Die zeitliche
Konstanz diese Vierer-Vektors ist eine vom Bezugssystem unabhängige Aussage.
Nach der Heisenbergschen Unschärferelation der Quantenmechanik kann der Impuls
für Mikroteilchen wie Elektronen und Protonen nicht gleichzeitig mit dem Ort in
beliebiger Genauigkeit gemessen werden.
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