Relativitätstheorie und Gravitation, Bezeichnung für eine physikalische Theorie, die im Einklang mit der Speziellen Relativitätstheorie steht. Dies bedeutet einerseits, dass ihre Gleichungen Lorentz-Invarianz besitzen müssen, also in jedem Inertialsystem gültig sein sollen. Andererseits müssen ihre Gleichungen den Prinzipien der Speziellen Relativitätstheorie Rechnung tragen, insbesondere dürfen keine Überlichtgeschwindigkeiten beim Transport von Energie und Information auftreten.
Einige Beispiele sollen hier zur Illustration genannt werden.
Die Schrödinger-Gleichung der nicht-relativistischen Quantenmechanik ist weder
lorentz-kovariant noch stehen ihre Lösungen im Einklang mit der Speziellen
Relativitätstheorie. So können Überlichtgeschwindigkeiten auftreten und die
relativistische Energie-Impuls-Relation , wobei
die relativistische Energie und
der relativistische Impuls ist, wird
nicht erfüllt. In der relativistischen Quantenmechanik wird dann die
Schrödingergleichung entweder durch die Dirac-Gleichung oder die
Klein-Gordon-Gleichung ersetzt. Beide sind lorentz-kovariant, gelten also bei
entsprechender Transformation der Wellenfunktion in allen Inertialsystemen.
Ausserdem wird der obigen Energie-Impuls-Relation Rechnung getragen.
Gleiches gilt für die klassische Mechanik. Der klassische
Impuls ist in der
speziell-relativistischen Welt nicht mehr erhalten (
ist die Ruhemasse). Definiert man als
relativistischen Impuls
,
so erhält man eine erhaltene Grösse. Diese stellt aber noch keinen Vierer-Vektor
dar. Fügt man jedoch relativistischen Impuls
und relativistische Energie
wie folgt zusammen:
, so erhält man einen Vierer-Vektor,
der automatisch erhalten ist, da seine räumlichen Komponenten
in allen Inertialsystemen erhalten
sind (Ruhesystem, Ruheenergie). Daraus ergibt sich als Konsequenz die
Energieerhaltung. Aus solchen Vierer-Vektoren (allgemeiner Vierer-Tensoren) muss
man nun die Gleichungen der relativistischen Mechanik aufbauen, um sie in eine
lorentz-kovariante Form zu bringen.
Die Maxwellsche Theorie der klassischen Elektrodynamik steht hingegen bereits im Einklang mit der Speziellen Relativitätstheorie. Sie liegt aber noch nicht in einer lorentz-kovarianten Formulierung vor. Man gewinnt aus ihr eine relativistische Elektrodynamik, indem man die Maxwell-Gleichungen lorentz-kovariant reformuliert (kovariante Formulierung der Elektrodynamik). (relativistische Effekte)
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