Mathematische Methoden und Computereinsatz, Formalismus, der beschreibt, welche algebraischen Operationen beim Umgang mit Tensoren in welcher Weise möglich sind. Hierzu gehören die Summation von Tensoren (sie erfolgt komponentenweise und ist kommutativ), die Multiplikation mit Skalaren, Vektoren und Tensoren, die Verjüngung und Überschiebung von Tensoren sowie das Transformationsverhalten von Tensoren. Diese folgen den Regeln der linearen Algebra; aus historischen Gründen liegt der Tensoralgebra noch ein eigentümlicher Formalismus zugrunde, der hier kurz beleuchtet werden soll.
Zunächst seien Tensoren 1. Stufe, d.h. Vektoren, betrachtet.
Sei in einem -dimensionalen
euklidischen Vektorraum eine Basis
mit
Basisvektoren
gegeben. Ein beliebiger Vektor
besitzt dann gemäss der Eigenschaften eines
Vektorraums die Darstellung
, wobei
nach den Regeln der Tensoralgebra die Einsteinsche Summenkonvention verwendet
wird. Der Betrag des Vektors ergibt sich zu
, wobei
die Metrikkoeffizienten
später als Metriktensor
bezeichnet werden. Neben der bisher
betrachteten Basis
, die in
der Tensoralgebra auch kovariante Basis genannt wird, wird vermöge der
Skalarprodukt-Beziehung
mit Kroneckersymbol
die kontravariante Basis
eingeführt. Schreibt man die Basisvektoren
als Spalten einer Matrix
, so ist
die Matrix
der kontravarianten Basis also durch die
Bedingung
gegeben, also
bzw.
und
, wobei
sich die Matrix
der kontravarianten Metrikkoeffizienten
ebenfalls als inverse Matrix von
ergibt. Der oben betrachtete Vektor
lässt sich nun sowohl bezüglich der kovarianten
als auch der kontravarianten Basis darstellen:
, wobei
die
die kovarianten und die
die kontravarianten Komponenten des Vektors
genannt werden. Zu den Basisoperationen der
Tensoralgebra gehören das Heraufziehen des Index (Beispiel:
) und
Herunterziehen des Index (Beispiel:
). Geht
man nun mit Hilfe einer linearen Transformation
von einer bestimmten kovarianten Basis
zu einer anderen kovarianten Basis
(bzw.:
) über, so
wird der umgekehrte Übergang von
nach
gerade durch die inverse Transformationsmatrix
vollzogen. Ein Vektor
bzw. jeder Tensor 1. Stufe transformiert sich
wie die Basis, d.h.
;
derartiges Transformationsverhalten heisst kogredient. Kovariante und
kontravariante Koeffizienten kontrahieren sich dagegen kontragredient
zueinander.
Das einfachste Beispiel eines Tensors 2. Stufe lässt sich aus
dem dyadischen Produkt zweier Vektoren ableiten, wobei
die kontravarianten,
die kovarianten,
und
die gemischt kovariant-kontravariante
Komponenten genannt werden und
die kovariante,
die kontravariante und
und
gemischte Basen darstellen. Für dyadische
Produkte gelten ferner das Distributivgesetz
und das Assoziativgesetz
. Das
Transformationsverhalten eines Tensors 2. Stufe ist durch
bzw.
charakterisiert, wobei
die Koeffizienten der inversen
Transformationsmatrix
bezeichnet. Durch Multiplikation mit den
Metrikkoeffizienten können Indizes herunter- und heraufgezogen werden, z.B.
Die »verjüngende« Multiplikation eines Tensors 2. Stufe mit einem Tensor 1. Stufe
erzeugt mit der Vorschrift
einen neuen Vektor, ebenso wie die verjüngende Multiplikation von links gemäss
erfolgt.
Ein Tensor -ter Stufe
lässt sich definieren als Grösse, deren Basis ein tensorielles Produkt von
Grundvektoren, also
ist; entsprechend gibt es Arten von Komponenten: rein kovariante, rein
kontravariante und
Arten gemischter Komponenten. Die Behandlung
derartiger Tensoren folgt der allgemeinen Transformationsregel, dass für jeden
kovarianten bzw. kontravarianten Index dieselben Transformationsregeln wie für
die kovarianten bzw. kontravarianten Komponenten eines Tensors 1. Stufe gelten.
Anders als das verjüngende Produkt ergibt das tensorielle
Produkt zweier Tensoren und
einen Tensor
-ter
Stufe; es ist assoziativ, jedoch nicht kommutativ. Beispiel:
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