Festkörperphysik,
Nullpunktsschwingung, nicht verschwindende Energie eines quantenmechanischen
Teilchens im Grundzustand. Nach den Regeln der Quantenmechanik besitzt ein
Teilchen, das durch ein Potential in einem beschränkten Raumbereich eingeschlossen
ist, auf Grund der Heisenbergschen Unschärferelation selbst im Grundzustand
eine nichtverschwindende Nullpunktsenergie, z.B. für einen harmonischen Oszillator mit Frequenz
. In
Kristallen ist die Nullpunktsenergie der Atome bzw. Ionen im allgemeinen viel
kleiner als die Energien, die zur Bindung führen. Lediglich bei den beiden
Isotopen 3He
und 4He von
Helium führt die Nullpunktsbewegung dazu, dass die Systeme bei normalem Druck
selbst bei Temperatur Null nicht fest werden, sondern eine superfluide Quantenflüssigkeit
vorliegt (Suprafluidität). In einem System von harmonischen Oszillatoren mit
Frequenzen, die wie bei elektromagnetischer Strahlung beliebig gross sein
können, ist die Nullpunktsenergie formal unendlich; beobachtbar sind jedoch nur
Energiedifferenzen. Die endliche Differenz dieser Nullpunktsenergien bei
unterschiedlichen Randbedingungen führt zum Casimir-Effekt, d.h. der Anziehung
zweier ungeladener Metallplatten im Vakuum.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.