Atom- und
Molekülphysik, Prozess der Anregung von Atomen oder Molekülen durch die
Absorption elektromagnetischer Strahlung (Strahlungsabsorption). Dabei geht das
Teilchen in einen Eigenzustand höherer Energie über. Für den Prozess der
Strahlungsanregung müssen die Erhaltungssätze für Energie, Impuls und
Drehimpuls erfüllt sein. Die Energieerhaltung bedeutet, dass die Energie des absorbierten
Photons gleich der Differenz der Energien des Anfangs- und des Endzustands des
Teilchens ist. Die Drehimpulserhaltung bedeutet, dass sich der Drehimpuls des
Teilchens nur um den Betrag ändern kann, der dem Drehimpuls des Photons
entspricht. Für Mehrelektronenatome bei der Absorption elektrischer
Dipolstrahlung (Multipolstrahlung) bedeutet dies, dass sich die
Gesamtdrehimpulsquantenzahl J höchstens um eine
Einheit ändern darf. Die magnetische Quantenzahl darf sich ebenfalls nur um 0
oder ändern, je nach der Polarisation des Lichts.
Typische Anregungsenergien in Atomen und Molekülen liegen im infraroten, sichtbaren oder ultravioletten Bereich des elektromagnetischen Spektrums. In der Atomspektroskopie ist die Strahlungsanregung neben der Stossanregung der wichtigste Anregungsmechanismus, dessen systematisches Studium Aufschluss über die Struktur der Atome gibt.
Auch für Atomkerne ist der Prozess möglich, wenn die Energie der elektromagnetischen Strahlung im Bereich der Gammastrahlung liegt. Dabei geht der Kern in einen angeregten Kernzustand über.
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