Allg. Größe bei einem periodisch ablaufenden Vorgang, die den momentanen Bewegungszustand beschreibt. »In Phase« kann bei Wechselstrom heißen, daß - Spannung und Strom (Ampere) gleich schwingen. Ph. Verschiebung kann heißen, daß die Spannungswelle gegenüber der Stromwelle um einen gewissen »Phasenwinkel« verschieden ist. Astronomie und Astrophysik, 1) Astronomie: die Beleuchtungsform eines nicht selbstleuchtenden Himmelskörpers. Die Phase hängt vom als Phasenwinkel bezeichneten Winkel ab, den der Himmelskörper, Erde und Sonne einschliessen. Beim Mond kennt bezeichnet man die Phasenwinkel 0 °, 180 ° und 90 ° bzw. 270 ° als Neumond, Vollmond und Halbmond. Bei den Planeten zeigen nur die inneren Planeten Merkur und Venus alle Phasen, von den äusseren Planeten weist nur Mars eine schwache Phasengestalt auf. Bei Veränderlichen wird die aktuelle Position auf der Lichtkurve ebenfalls als Phase bezeichnet.
2) Schwingungslehre: das Argument der zeitlich, bei Wellen auch zeitlich und räumlich, periodischen (genauer harmonischen) Funktion. Bei einer sinusförmigen Schwingung ist a die maximale Auslenkung oder Amplitude, das Argument der Sinusfunktion die Phase und die Phasenkonstante. Zwei gleichfrequente Schwingungen mit den Phasenkonstanten und haben eine Phasendifferenz , auch Phasenverschiebung genannt.
3) Thermodynamik: jeder homogene Teil eines heterogenen Systems. Homogen ist ein Teil eines Systems, wenn seine makroskopischen Eigenschaften, z.B. Dichte, Kristallstruktur, Temperatur, Brechungsindex, an allen Punkten gleich sind. Inhomogenitäten, die durch das Schwerefeld hervorgerufen werden, werden im allgemeinen nicht berücksichtigt. Mehrere räumlich getrennte Bereiche, die aber in ihren makroskopischen Eigenschaften gleich sind, z.B. die vielen einzelnen Kristalle einer gesättigten Lösung, werden als nur eine Phase angesehen. Die verschiedenen Phasen sind durch Phasengrenzflächen (Phasengrenze) getrennt, an denen sich die Eigenschaften innerhalb einiger Atomabstände sprunghaft ändern. Stehen Phasen miteinander im thermodynamischen Gleichgewicht, so spricht man von koexistierenden Phasen (z.B. bei einer Flüssigkeit und ihrem Dampf) und von Phasengleichgewichten. Enthält eine Phase nur einen einzigen Stoff, so heisst sie reine Phase, durchdringen sich verschiedene Komponenten in molekularer Form, so spricht man von Mischphasen, im festen Zustand von Mischkristallen. Gase können stets nur eine Phase bilden (Gibbssche Phasenregel, Phasenübergänge, Phasendiagramm).
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