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Merkur

Autor
Autor:
Hermann Loring

der innerste Planet des Sonnensystems. Aufgrund der von Kratern übersäten Oberfläche wird vermutet, dass die Kruste des Planeten aus Silikatmaterial besteht, dessen Dichte bei etwa 3 g / cm3 liegt. Da die mittlere Dichte des Merkur wesentlich höher ist, muss er einen grossen und schweren Kern besitzen. In Analogie zur Erde vermutet man, dass dieser überwiegend aus Eisen besteht. In diesem Fall würde der Kern nahezu drei Viertel des Gesamtradius umfassen und wäre damit grösser als der Mond. In diesem Kern scheint ein permanentes Magnetfeld eingeschlossen zu sein, so dass Merkur eine Magnetosphäre besitzt, die auf der sonnenzugewandten Seite bis auf etwa 1 000|km an die Oberfläche heranreicht, während sie auf der sonnenfernen Seite eine Ausdehnung von 20 Merkurradien besitzt.

Rotationsdauer und Umlaufzeit des Planeten sind resonant mit einem Verhältnis von 2 : 3. Diese Resonanz ist vermutlich das Ergebnis von Gezeitenwechselwirkungen, welche die Sonne auf den Planeten ausübte. Aufgrund der für einen Planeten stark elliptischen Bahn waren diese Kräfte im Perihel (Apsiden) am stärksten. Die Bahn selbst führt eine langsame rechtsläufige Drehung durch, so dass sich die Apsidenlinien um 531 " je Jahrhundert in der Bahnebene vorwärts bewegen. Der Hauptanteil dieser Bahndrehung beruht auf gravitativen Störungen durch die Planeten und die Sonne. Nur ein kleiner Anteil geht auf relativistische Effekte zurück.

Aufgrund der geringen Schwerkraft kann der Merkur nur eine kleine Atmosphäre halten, die überwiegend aus Wasserstoff, Helium, Natrium und Kalium besteht. Die Wasserstoff- und Heliumatome sind wahrscheinlich eingefangene Teilchen des Sonnenwinds, während Natrium und Kalium durch den solaren Teilchenstrom aus der Oberfläche herausgeschlagen werden. Da die dünne Atmosphäre keinen Schutz vor Meteoriten bildet, ist die Merkuroberfläche intensiv verkratert, wobei unterschiedliche strukturelle Merkmale erkannt werden. Mit Kratern dicht besetzte Regionen, vergleichbar den Hochländern des Mondes, gehören zu den ältesten Regionen des Merkur. Merkurspezifisch sind ausgedehnte Böschungen, deren Länge mehrere 100 km betragen kann, bei einer Höhe von bis zu drei Kilometern. Sie werden darauf zurückgeführt, dass Merkur nach seiner Entstehung in der Abkühlungsphase schrumpfte, wobei sich sein Radius um etwa 2 km verringerte.

Merkur: Physische Daten.

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Durchmesser

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4 876 km

Masse

3,3 × 1023 kg

mittlere Dichte

5,43 g / cm3

Rotationsdauer

58,646 Tage

Umlaufzeit

87,97 Tage

Oberflächentemperatur

-180-430 °C

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Atmosphärendruck

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Merkur

Merkur: Aus Einzelaufnahmen der Merkuroberfläche zusammengesetztes Bild des Merkur.

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