Teilchenphysik,
phänomenologisches Modell zur Erklärung des in der tiefinelastischen
Elektron-Nukleon-Streuung beobachteten Skalenverhaltens (Bjørken-Scaling) der
Formfaktoren. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Streuung an punktförmigen
Partonen unbekannten Spins, die jeweils einen Bruchteil xi
des Hadron-Viererimpulses p tragen und mit den
Quarks identifiziert werden können, den Hauptbeitrag zum Hadron-Tensor liefert. Jedes Parton wird
durch eine Wahrscheinlichkeitsfunktionen
beschrieben (Parton-Verteilungsfunktion), die
die Wahrscheinlichkeitsdichte dafür angibt, dass das i-te
Parton einen Impulsanteil x trägt (
). Bereits dieses sehr einfache Bild erklärt das
Skalenverhalten: Aus der Impulserhaltung
(q: Impulsübertrag)
folgt
(M: Ruhemasse des Nukleons,
) und damit im tiefinelastischen Bereich (
), wo
und
vernachlässigt werden können,
was gerade das Skalenverhalten wiedergibt: alle
Strukturfunktionen hängen nur noch von ab.
Das Parton-Modell erlaubt ausserdem die Berechnung von Einschränkungen an die Formfaktoren W1 und W2, mit denen der Hadrontensor auf Grund allgemeiner Kovarianzforderungen ausgedrückt werden kann,
Jedes Parton liefert zum Hadrontensor
mit einer unbekannten Funktion f(x) den Beitrag
Die Deltafunktion kann unter Berücksichtigung der Eigenschaft umgeschrieben werden in
woraus explizit die Identität x = x hervorgeht. Führt man die Spinsumme aus und integriert über x, erhält man
und damit aus dem Vergleich mit der allgemeinen Form von
sowie die Callan-Cross-Relation
Dieses Ergebnis bestätigt auch den Spin 1 / 2 der Partonen:
für Spin-0-Teilchen wäre .
Lässt man für die im Nukleon vorhandenen Quark-Partonen verschiedene Verteilungsfunktionen zu und schreibt F1 in der Form
wobei Qi die Ladung des i-ten Quarks ist, dann erhält man
unter der Annahme der Isospinsymmetrie () folgt daraus die Relation
,
die experimentell gut bestätigt ist.
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