Linse (oder Linsen-System), mit der das vom Objektiv erzeugte Bild im Sucher der Kamera betrachtet wird. Bei Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven entspricht dieses dem tatsächlich vom Objektiv erfaßten Bild. Bei Kameras mit Durchsichtsucher ist das von einem Leuchtrahmen begrenzte Bildfeld maßgebend. Die Okulare von Kamerasuchern können für den Brillenträger mit Korrektionslinsen bestückt werden, die eine Beurteilung des Motivs und das Einstellen der Bildschärfe ohne Brille ermöglichen. Sie werden in Stärken bis ± 3 Dioptrien (gestaffelt nach halben Dioptrien) angeboten. Optik, Bezeichnung für ein aus zwei oder mehreren Linsen zusammengesetztes und dem Auge zugekehrtes optisches System, mit dem das in optischen Instrumenten vom Objektiv erzeugte reelle Zwischenbild vergrössert betrachtet wird. Das Okular besteht in der Praxis i.a. aus zwei einfachen Linsen, der sogenannten Kollektiv- bzw. Feldlinse und der Augenlinse. Die Feldlinse dient der Anpassung zwischen Objektiv und Okular und macht die vom Objektiv kommenden Strahlen noch etwas konvergenter. Das Zwischenbild wird mit der als Lupe fungierenden Augenlinse betrachtet und dabei in den Fernpunkt des Auges abgebildet. Die sich im Zwischenbild auswirkenden Objektiv-Abbildungsfehler wie der Farbvergrösserungsfehler müssen mit Hilfe des Okulares, d.h. durch eine geeignete Wahl der Brechkräfte und Abstände der Linsen, kompensiert werden. Durch den Einsatz einer Blende wird das Zwischenbild scharf begrenzt und zusätzliche sphärische Abbildungsfehler unterdrückt.
Die Okularvergrösserung G entspricht der Lupenvergrösserung und ist gegeben durch G = -aS / fOk, wobei aS die deutliche Sehweite von 250 mm und fOk die Brennweite des Okulares ist. Die Hauptbauformen werden als Huygens- und Ramsden-Okular bezeichnet. Beim Huygens-Okular steht die Feldlinse ausserhalb der Brennweite der Augenlinse und führt dazu, dass sich das Zwischenbild zwischen Feld- und Augenlinse befindet (Abb. 1). Der Sehfelddurchmesser S (Sehfeldzahl) ist gegeben durch:
.
D ist der Blendendurchmesser, der Zwischenbildradius und fAL
die Brennweite der Augenlinse. Beim Ramsden-Okular hingegen steht die Feldlinse
innerhalb der Brennweite der Augenlinse. Als Folge dessen liegt das
Zwischenbild vor der Feldlinse und die Okularebene ist z.B. für Messzwecke
zugänglich (Abb. 2a). Hier entspricht der Sehfelddurchmesser
dem Blendendurchmesser D.
Zum Ramsden-Bautyp gehören noch das Kellner- und das orthoskopische Okular
(Abb. 2c und b). Beim ersten ist die Augenlinse verkittet, beim zweiten sind
Feld- und Augenlinse nicht mehr getrennt erkennbar. Der durch das Okular mit
dem Auge zu übersehende Bildfeldwinkel 2w ergibt sich aus
. Die
klassischen Bauformen der Okulare erfassen einen Bildfeldwinkel von 30°, der
von Weitwinkelokularen liegt bei mindestens 60°, und verbesserte Okulare werden
bis zu einer Feldgrösse von 135° gebaut. Mit wachsendem Bildfeldwinkel benötigt
man zusätzliche Linsen zur Umlenkung der Hauptstrahlen, so dass bei
Weitwinkelokularen wie dem Erfle-Okular eine Trennung zwischen Feld- und
Augenlinse nicht mehr möglich ist. Bei sehr kleinem Feld und starker
Okularvergrösserung muss auf die Feldlinse ganz verzichtet werden, und man erhält
eine Lupe. Beim terrestrischen Okular wird zur Aufrichtung der Bilder das
Okular mit einem bildumkehrenden Linsensystem kombiniert. So besteht die
Ausführung nach Fraunhofer aus vier Linsen, von denen die beiden ersten der
Bildumkehr dienen und die anderen beiden das Huygens-Okular bilden. Beim
Colzischen Okular, welches zur Beobachtung der Sonne dient, wird die Helligkeit
des Sonnenlichtes auf ein erträgliches Mass herabgesetzt. Als Mikroskop- bzw.
Mikrookular bezeichnet man auswechselbare sammelnde Linsensysteme, mit denen
das von der Tubuslinse entworfene reelle Zwischenbild dem Auge vergrössert dargeboten
wird.
Okular 1: Huygens-Okular.
Okular 2: a) Ramsden-, b) orthoskopisches und c) Kellner-Okular (AL: Augenlinse, AP: Austrittspupille, FB: Feldblende, FL: Feldlinse und ZB: Zwischenbild).
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