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Spiegelreflexkamera

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Autor:
Julian Schultheiss

Das Prinzip der einäugigen bzw. zweiäugigen Spiegelreflexkamera ist etwa seit 1880 bekannt. Dieser Typ der schnellen Handkamera ist heute in den Bereichen des Bildjournalismus und anspruchsvoller Amateurfotografie am weitesten verbreitet, sowohl im Kleinbildformat 24 x 36 mm als auch in den Mittelformaten 6 x 6 cm und 6x7 cm. Das vom jeweiligen (Wechsel-)Objektiv erfaßte Bild wird über einen Umlenkspiegel auf die Mattscheibe der Kamera reflektiert (deshalb »Spiegelreflexkamera«;. Dort kann es entweder direkt oder über ein Sucher-Okular betrachtet werden. Zweiäugige Spiegelreflexkameras (6x6 cm) besitzen zwei gleiche und übereinander angeordnete Objektive, von denen das untere als Aufnahmeobjektiv dient, während das obere über einen feststehenden Umlenkspiegel ein aufrechtes, aber seitenverkehrtes Bild auf der Mattscheibe entwirft. Mit ihrer Hilfe kann exakt auf das jeweilige Motiv scharf eingestellt werden, weil Aufnahme und Sucherobjektiv gemeinsam auf einer verstellbaren Objektivbühne liegen. Allerdings muß bei Nahaufnahmen, wie bei Mußsucherkameras, die Sucherparallaxe berücksichtigt werden. Zweiäugige Spiegelreflexkameras gibt es nicht nur mit fest eingebauten Objektiven. Sie werden auch als Systemkameras mit Wechselobjektiven unterschiedlicher Brennweiten gebaut. Bei der einäugigen Spiegelreflexkamera (24 x 36 mm, 6 x 6 cm und 6 x 7 cm) dient das Aufnahmeobjektiv gleichzeitig zur Betrachtung des Motivs über einen Umlenkspiegel, der für den Augenblick der Aufnahme aus dem Strahlengang des Objektivs ausgeschwenkt wird. Das Sucherbild, welches auf der über dem Klappspiegel angebrachten Mattscheibe (oder Bildfeldlinse) entsteht, kann über ein Pentaprisma aufrecht und seitenrichtig betrachtet werden. Weil das Sucherbild mit dem bei der Belichtung in der Filmebene entworfenen Bild identisch ist, bietet sich dem Fotografen die Möglichkeit einer präzisen Beurteilung des Bildausschnitts, der exakten Scharfeinstellung sowie der Beurteilung der Schärfentiefe, alles Vorteile, die sonst bei keinem anderen Kameratyp zu finden sind. Einäugige Spiegelreflexkameras sind fast immer als Systemkameras ausgebildet und verfügen in der Regel über einen eingebauten Belichtungsmesser, welcher nur das durch das Objektiv fallende Licht bei der Messung berücksichtigt (TTL-Messung) und damit exakt und ausschließlich die Helligkeit des jeweiligen Motivs. Optik, Stehbildkamera, bei der das Sucherbild über einen Spiegel an einer Mattscheibe oder einem anderen, auch austauschbaren, Bildeinstellsystem (Prismenfernrohrsucher) erzeugt wird, das zur Beurteilung der Bildschärfe dient (Kamera). Man unterscheidet zwischen der einäugigen Spiegelreflexkamera, bei der das Aufnahmeobjektiv mit Hilfe eines Klappspiegels oder einer Strahlteilungseinrichtung auch zur Erzeugung des Sucherbildes dient, und der zweiäugigen Kamera mit je einem Objektiv für Aufnahme und Sucherbild. Die weit verbreitete Spiegelreflexkamera wird für alle Aufnahmeformate als Hand- oder Atelierkameras hergestellt.

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