ein topologischer Raum, der lokal wie aussieht. Eine glatte Fläche oder Kurve im besitzt Eigenschaften, die es gestatten, auf ihr Differentialrechnung zu betreiben. Diese Eigenschaften können intrinsisch, d.h. unabhängig von einer Einbettung in , und für beliebige Dimension angegeben werden. In einer n-dimensionalen Mannigfaltigkeit oder n-Mannigfaltigkeit gibt es zu jedem eine Umgebung U und einen Homöomorphismus auf eine offene Teilmenge V von . heisst eine Karte oder ein lokales Koordinatensystem mit Kartenbereich U. Beispielsweise besitzt jeder Punkt auf der Kugeloberfläche eine Umgebung, die homöomorph ist zu einer offenen Teilmenge des . Ist X zusätzlich separabel und metrisierbar, nennt man X eine topologische oder -Mannigfaltigkeit. Die Menge der Karten, die X überdecken, bilden einen Atlas von X. Überlappen sich die Bereiche zweier Karten und , kann man die Kartenwechsel oder Koordinatentransformationen und betrachten. Diese sind nun Homöomorphismen von offenen Teilmengen des . Sind alle Kartenwechsel im Atlas sogar k-fach stetig differenzierbar, also -Diffeomorphismen von offenen Teilmengen des , heisst X eine -Mannigfaltigkeit. Eine glatte Mannigfaltigkeit ist eine -Mannigfaltigkeit. Ersetzt man den Modellraum durch einen Halbraum , so dass also die Karten offene Teilmengen von X auf offene Teilmengen von abbilden, wird X eine Mannigfaltigkeit mit Rand . Von Bedeutung sind auch -Mannigfaltigkeiten, deren Kartenwechsel reell-analytisch sind, und komplexe Mannigfaltigkeiten, die nach mit analytischen Kartenwechseln modelliert sind. Für glatte Mannigfaltigkeiten , heisst eine Abbildung differenzierbar bei , wenn für Karten , , und , , die Abbildung differenzierbar ist. Aus Mannigfaltigkeiten kann man neue Mannigfaltigkeiten konstruieren, z.B. durch Bildung von Faserbündeln, insbesondere das Tangentialbündel . Die Ableitung von f an der Stelle kann koordinatenfrei aufgefasst werden als eine Abbildung der Tangentialräume, . In lokalen Karten um und um nimmt sie die Form einer Jacobi-Matrix an (D ist die totale Ableitung von Abbildungen von in ).
Mannigfaltigkeiten bilden die Grundlage der Differentialgeometrie. Mit ihrer Hilfe lassen sich Vektorfelder, Tensorfelder und Differentialformen definieren.
Beispiele:
a) ist eine n-Mannigfaltigkeit, ebenso jede offene Teilmenge U des .
b) Die Sphären sind n-Mannigfaltigkeiten. Die Kugeln sind n-Mannigfaltigkeiten mit Rand .
c) Transformationsgruppen wie die Gruppe SO(3) der Drehungen des , die Lorentz-Gruppe, die Poincaré-Gruppe etc. sind Mannigfaltigkeiten.
d) Die Konfigurationsräume Q der Mechanik sind Mannigfaltigkeiten. Die Karten eines Atlasses werden in diesem Zusammenhang häufig als verallgemeinerte Koordinaten bezeichnet. Auch die Phasenräume sind Mannigfaltigkeiten.
e) In der Allgemeinen Relativitätstheorie und in der Kosmologie geht man davon aus, dass Raum und Zeit gemeinsam eine 4-Mannigfaltigkeit bilden, die nicht zum homöomorph sein muss.
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