Lüderssches Theorem, fundamentale Aussage der Quantenfeldtheorie, nach der alle
Naturgesetze gegenüber der kombinierten Anwendung von Ladungskonjugation C, Parität
P und Zeitumkehr T, d.h. der antiunitären Transformation CPT, invariant sind
(CPT-Invarianz). Eine Konsequenz des CPT-Theorems ist die Gleichheit der Massen
und der Lebensdauern von Teilchen und Antiteilchen. Bis zur Entdeckung der
Verletzung der Parität (1956) glaubte man an die Invarianz der Naturgesetze
gegenüber jeder einzelnen der Transformationen C, P und T, dann an die
Invarianz gegenüber der kombinierten Transformation CP und der Zeitumkehr T.
1964 wurde jedoch beim -Zerfall die
Verletzung der CP-Invarianz nachgewiesen (CP-Verletzung); wegen des
CPT-Theorems hat diese die gleichzeitige Verletzung der Invarianz gegenüber der
Zeitumkehr zur Folge. Der Beweis des CPT-Theorems beruht auf einigen wenigen,
sehr plausiblen Grundannahmen wie etwa Kausalität, Lokalität und
Lorentz-Invarianz jeder Feldtheorie sowie Hermitezität der zugehörigen
Lagrange-Dichte. Die Voraussetzungen des CPT-Theorems selbst sind nicht
beweisbar, sie sind jedoch so grundlegend, dass an ihrer Gültigkeit nur schwer
gezweifelt werden kann. Die beobachtete Verletzung früher ebenfalls als
unumstösslich betrachteter Symmetrien (Parität, CP) legt jedoch nahe, dass auch
die CPT-Symmetrie experimentell überprüft werden muss. Die genauesten Schranken
liefern die Massendifferenz zwischen den neutralen Kaonen,
und der Vergleich der anomalen magnetischen
Momente von Elektron und Positron.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.