Biographien, Yakow Borisowitsch, russischer Physiker, *8.3.1914 Minsk, 2.12.1987 Moskau; nach einer Tätigkeit am Institut für Chemische Physik in Leningrad und Moskau, wechselte Zeldowitsch 1947 ins Objekt Arzamas-16 des sowjetischen Atom- bzw. Wasserstoffbombenprojektes; ab 1964 Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Mathematik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und seit 1966 Professor der Moskauer Universität; Korrespondierendes (1946) und Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR.
Bestätigte die Grundlagen der modernen Theorie der Explosion und der Ballistik von Raketen; untersuchte das Phänomen der Explosionsgrenze; entwickelte (1939/40, zusammen mit Y.B. Khariton) die Theorie der Kettenreaktion und gab die erste korrekte Abschätzung der kritischen Masse von 235Uran an (zusammen mit Y.B. Khariton und I.I. Gurewitsch, 1941); spielte zusammen mit I.W. Kurtschatow und Khariton die Hauptrolle bei der Entwicklung der ersten sowjetischen Atombombe (1946) und den folgenden Atom- und Wasserstoffbomben (1947-53). Vorhersage und Entwicklung der Theorie der Myon-Erzeugung; formulierte das Gesetz über die Erhaltung der Baryonladung und führte das Konzept einer Leptonladung ein (1952/53); zusammen mit S.S. Gerstein 1955 Vorschlag der Idee einer Erhaltung von Axialströmen in der starken Wechselwirkung und des Konzepts der Wechselwirkung von neutralen Strömen mit Paritätsverletzung in der Theorie der schwachen Wechselwirkung (1959). Grundlegende Resultate in der relativistischen Astrophysik wie Akkretion und Beobachtbarkeit von Schwarzen Löchern, Theorie von Quasaren und der Bildung von Galaxien in einer relativistischen Kosmologie.
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