Strömungsmechanik, auf den
Vorstellungen der kinetischen Gastheorie basierendes Modell zur Berechnung der
Geschwindigkeitskonstanten einer chemischen Elementarreaktion. Reaktive Stösse
erfordern meistens die Überwindung eines Potentialwalls der Höhe E0,
da sich die Teilchen der Ausgangs- und Endstoffe auf der Potentialfläche in
Minima befinden, die durch Gebiete höherer Energie voneinander getrennt sind.
Die Existenz der Potentialbarriere erfordert, dass ein Teilchenpaar beim
Zusammenstoss über eine Relativenergie (einschliesslich der Energiebeiträge aus
den inneren Freiheitsgraden) verfügen muss, die grösser oder gleich der
Schwellenenergie ist, damit der Stoss reaktiv sein kann. Der Bruchteil der Stösse
mit einer Relativenergie grösser als die Schwellenenergie E0 wird durch den
Boltzmann-Faktor berücksichtigt (R:
allgemeine Gaskonstante, T: Temperatur). Für die
Geschwindigkeitskonstante liefert die Stosstheorie
Für eine bimolekulare Reaktion (A + B ® Produkte) ist die
Konstante b gegeben durch , wobei NA die Avogadro-Konstante,
die reduzierte molare Masse von A und B,
der Stossquerschnitt und P
der sterische Faktor ist. P gibt als
Korrekturfaktor den Bruchteil der Stösse an, bei denen reale, nicht-kugelförmige
Teilchen räumlich so orientiert sind, dass die zur Reaktion notwendige
Bindungsumlagerung möglich ist. Er kann folglich nur positive Werte £ 1
annehmen. Für viele Gasreaktionen liefert die obige Beziehung
Geschwindigkeitskonstanten in der richtigen Grössenordnung, wenn P = 1 gesetzt wird. Dagegen treten aber auch grosse Abweichungen
auf.
Die Beziehung für die Geschwindigkeitskonstante ähnelt sehr
stark dem empirischen Arrhenius-Gesetz, wobei und
entspricht (A:
Frequenzfaktor, Ea: Aktivierungsenergie).
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