Klassische Mechanik,
idealisierter Körper, den man sich entweder als System aus n miteinander starr verbundenen Massenpunkten mit den
Massen und Gesamtmasse
oder als Körper mit fest vorgegebener
Massenverteilung
und Gesamtmasse
, dessen
Gestalt sich nicht ändert, realisiert denken kann. Zur Beschreibung des starren
Körpers wählt man ein raumfestes Koordinatensystem R mit Ursprung Q und ein
starr mit dem Körper verbundenes System K mit Ursprung O und bestimmt die Lage
des Körpers durch die Lage von K relativ zu R; insgesamt hat der starre Körper
also sechs Freiheitsgrade. Ein Aufpunkt P des Körpers wird bezüglich R durch
den Bahnvektor
und bezüglich K durch
beschrieben. Eine infinitesimale Verrückung
des Körpers kann als Vektorsumme einer Verschiebung drO des Ursprungs O von K
und einer infinitesimalen Drehung da um eine geeignet gewählte Achse A
durch O ausgedrückt werden,
. Daraus folgt
unmittelbar
, wobei
die Geschwindigkeit des Ursprungs O in R und
die Winkelgeschwindigkeit ist. Legt man den
Schwerpunkt in den körperfesten Bezugspunkt O, d.h.
bzw.
, lautet die
kinetische Energie im diskreten Fall
, was sich auch
in der Form
mit dem Trägheitstensor
schreiben lässt. Im kontinuierlichen Fall hat
man analog
. Die
kinetische Energie des starren Körpers lässt sich demnach in die kinetische
Energie
der Translationsbewegung und die der
Rotationsbewegung
,
zerlegen.
Der auf den Schwerpunkt bezogene Relativdrehimpuls des starren
Körpers lautet im diskreten bzw.
im kontinuierlichen Fall, also
, in
Komponenten
. Man beachte,
dass L i.a. nicht dieselbe Richtung wie w
hat.
Wenn die auf den starren Körper einwirkenden äusseren Kräfte keine Kopplung zwischen Translations- und Rotationsbewegung hervorrufen, wie das z.B. in einem homogenen Feld der Fall ist, dann kann die Bewegung des starren Körpers in Translations- und Rotationsbewegung separiert werden. Letztere ist gerade die Bewegung desjenigen Kreisels, der durch den im Schwerpunkt unterstützten starren Körper gegeben ist.
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