Verbindung zweier oder mehrerer Systeme, die sich gegenseitig durch Energieübertragung beeinflussen. In der Funktechnik versteht man darunter die Verbindung zweier Schwingkreise über Schwingungen. Allg. ist eine K. eine Beeinflussung, die physikalische »Realitäten« wechselseitig aufeinander ausüben. 1) in der magnetischen Resonanz beobachtete Aufspaltung der Energieniveaus von Spinmomenten durch die unterschiedliche Orientierung von Spinmomenten in der Umgebung. Sie kann nur dann beobachtet werden, wenn die Abstände der beteiligten Spinmomente auf der Zeitskala der Resonanz konstant bleiben. Man unterscheidet:
a) die direkte oder dipolare Kopplung (Energieaufspaltung der Energieniveaus des einen Spins im Feld des anderen); im Gegensatz zu den anderen Kopplungsformen erfolgt sie frei durch den Raum und ist vor allem für die grossen Linienbreiten in Festkörpern verantwortlich;
b) die skalare Kopplung, bei der die Wechselwirkung zwischen den Kernorientierungen über die Polarisation der Elektronenhülle vermittelt wird. Man unterscheidet ferner je nach Entfernung der interessierenden Kerne verschiedene Arten der Kopplung. Bei Protonen besonders wichtig sind die vicinale Kopplung zwischen Protonen an zwei benachbarten Kohlenstoffatomen und die geminale Kopplung zwischen nicht-äquivalenten Protonen an einem C-Atom. Daneben werden auch Fernkopplungen über grössere Atomabstände hinweg beobachtet.
Noch kompliziertere Verhältnisse gibt es bei Kopplungen zwischen Heterokernen; hierfür sei auf die einschlägige Fachliteratur (NMR-Spektroskopie) verwiesen.
In der Elektronenspinresonanz führen Kopplungsphänomene zur Feinstrukturaufspaltung, Hyperfeinstrukturaufspaltung und Superhyperfeinstrukturaufspaltung.
2) Elektrotechnik: gekoppelte Schwingkreise.
3) Quantenmechanik: Kopplung von Drehimpulsen.
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