Biophysik, Beeinträchtigung des optischen Apparates des Auges, welche zu Abbildungsfehlern des Objektes auf der Netzhaut führt und damit die physiologische Funktion des Sehens beeinträchtigen. Wichtige Charakteristika des normalen Sehens sind die Refraktionseigenschaften des optischen Apparates, die Sehschärfe, und die Koordination beider Augen (zur Erzielung der Tiefenschärfe).
Zu den Sehfehlern (Ametropie) zählt man die Kurzsichtigkeit bzw. Weitsichtigkeit als Astigmatismus. In beiden Fällen ist der Sehfehler meist durch ungleichmässiges Wachstum des Augapfels entstanden. Davon zu unterscheiden ist die Altersweitsichtigkeit, welche eine Folge der mit dem Alter verringerten Akkommodationsfähigkeit des Linsenapparates auf nahegelegene Objekte ist. Der Astigmatismus kann durch torische Linsen ausgeglichen werden.
Weitere Sehfehler entstehen bei Unterschieden beider Augen: 1) Anisometropie (Ungleichsichtigkeit, unterschiedliche Brechkraft), 2) Aniseikonie (Unterschiede in den Bildgrössen beider Netzhautfelder), 3) die unzureichende Korrelation zwischen der Entfernungseinstellung, der Akkommodation und der Einstellung der Blicklinien beider Augen auf das betrachtete Objekt (Konvergenz). Tritt dieser Sehfehler offensichtlich in Erscheinung, so spricht man von Strabismus (Schielen). Bei den meisten Menschen wird der latente Mangel an Augenkonvergenz (Heterophorie) durch neuronale Bildbearbeitung kompensiert.
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