Techniklexikon

Akkommodation

Fähigkeit des Auges, sich auf ein Objekt in einer beliebigen Entfernung zwischen 6 cm und dem Unendlichen so einzustellen, daß dieses Objekt scharf gesehen werden kann. Im optischen System des Auges spielt die Linse eine wesentliche Rolle; bei Abflachung der Augenlinse nimmt die Brechkraft ab, der Fernpunkt rückt ins Unendliche. Durch Entspannung des Linsenhalteapparates kann sich die Linse in ihrer Kugelgestalt verändern, dabei die Brechkraft erhöhen und den Nahpunkt in meßbare Entfernung bringen. Diese Fähigkeit der Brechkraftzunahme beträgt beim Jugendlichen etwa 15 dpt (Dioptrie), mit 40 Jahren noch 3,0 dpt, mit 60 Jahren ist sie fast aufgehoben (Akkommodationsbreite). Die Korrektion kann mit einer Nahbrille erfolgen. Die A. ist mit der Konvergenzstellung der Augen und der Engstellung der Pupillen durch Reflexbahnen verbunden. - Anh.: 20 a/- Entfernungseinstellung des Auges auf einen Gegenstand. Das Auge sieht alle Gegenstände scharf, die im Akkommodationsbereich liegen. Dieser liegt zwischen dem Nahpunkt, der sich ca. 8 cm vor der Netzhaut befindet, und dem Fernpunkt, der im Unendlichen liegt. Entgegen dem Prinzip der Photokamera, bei der die Akkommodation durch ein Verschieben der Linse erreicht wird, findet beim Auge die Akkommodation durch eine Formänderung statt, z.B. eine stärkere Krümmung der Augenlinse. Der dadurch bewirkte Brechkraftzuwachs (auch Akkommodationsbreite genannt) liegt bei Kindern bei ca. 14 dpt und verringert sich mit zunehmendem Alter (Alterssichtigkeit) auf 0dpt (Abb.). Die Einstellungszeit auf den Fernpunkt beträgt ca. 1 s, die Nahakkommodation erfolgt schneller. Als Akkommodationserfolg bezeichnet man die nutzbare Grösse der Akkommodation durch Einsatz von Brillen, die die Wirksamkeit der Akkommodation positiv beeinflussen.

Akkommodation: Akkommodationswerte als Funktion des Lebensalters für kurz- ( -  -  - ), weit- ( -  ×  - ) und normalsichtige (--) Personen.