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Sehschärfe

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Autor:
Martina Wagner

Fähigkeit des Auges, dicht nebeneinander liegende Punkte oder Linien getrennt wahrzunehmen (A uflösungsvermögen). Die S. wird im wesentlichen durch folgende Eigenschaften der Augen und der Außenwelt beeinflußt: Güte der optischen Abbildung auf der Netzhaut, abhängig von Refraktion, Pupille und Streulicht im Auge (Blendung), Ort der Abbildung auf der Netzhaut , Struktur und Organisation der Netzhaut und der höheren optischen Zentren, Adaptation, Form des Sehobjekts, Objektleuchtdichte und Leuchtdichteverteilung im Umfeld, Darbietungszeit, spektrale Zusammensetzung und örtliche Verteilung der lichterzeugenden Strahlung, Bewegung des Objektbildes auf der Netzhaut. Die S. wird i. allg. als Visus bei ruhendem Objekt mit Hilfe von vereinbarten Sehzeichen (Optotypen) bestimmt (LANDOLT-Ring) und als Höchstsehschärfe verwendet. In Tauglichkeitsvorschriften bedeutet Mindestsehschärfe die für eine Tätigkeit erforderliche S. Entsprechend den Prüfmethoden und Anforderungen werden unter anderem unterschieden: Punktschärfe, Optotypen, Lesen von Texten, Liniensehschärfe, Sehschärfe für bewegte Objekte (Bewegungssehschärfe). Als freie S. wird der Wert ohne Korrektion bezeichnet (Sehleistung), als korrigierte S. der Wert mit Sehhilfen (Brechungsfehler, Kontaktlinse). Medizinische Physik, MedizintechnikBiophysik, Schwellenwert der Grundfunktion des Auges, angeblickte Objekte so zu sehen, dass Einzelheiten als solche aufgelöst und erkannt werden können. Die Sehschärfe wird als Kehrwert des Winkels, unter dem die Details noch getrennt wahrgenommen werden können, angegeben (typischerweise 1 min-1).

Die Sehschärfe hängt sowohl von physikalisch-optischen, physiologischen und wahrnehmungs-psychologischen Faktoren als auch vom betrachteten Objekt und der Beleuchtung selbst ab. Neben dem Problem der getrennten optischen Abbildbarkeit zweier Bildpunkte spielen auch die neuronale Bearbeitung des Bildes, die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis der untersuchten Person eine Rolle. Man unterscheidet die Sehleistung, das ist die freie Sehschärfe ohne Korrekturhilfe, die Sehschärfe (sie beinhaltet auch Korrekturhilfen) und das Sehvermögen, welches alle Sehfunktionen einschliesst, d.h. die Sehschärfe, das Gesichtsfeld, die Lichtadaption und die Farbwahrnehmung. (spektrale Empfindlichkeit des Auges)

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