Quantenmechanik,
Quantenzustandsrekonstruktion, Verfahren zur Bestimmung der Wigner-Funktion
eines Quantenzustands. Aufgrund der Heisenbergschen Unschärferelation lässt sich
ein Quantenzustand nicht beliebig genau vermessen. Die Quantentomographie
ermöglicht es jedoch, einen Quantenzustand im nachhinein aus einer Reihe von
Messungen an identisch präparierten Systemen, z.B. Atomen in einem Atomstrahl,
Ionen in einer Paul-Falle, Licht eines Lasers, zu rekonstruieren. Ziel ist es,
die Wigner-Funktion zu
bestimmen, eine zur Dichtematrix äquivalente Darstellung eines Quantenzustands.
Die Wigner-Funktion ist das quantenmechanische Pendant zur Wahrscheinlichkeitsdichte
im Phasenraum. Die Projektionen der Wigner-Funktion sind experimentell
zugänglich, zum Beispiel ist
die Ortsverteilung eines Quantenteilchens zum
Zeitpunkt t,
die Impulsverteilung. Aus vielen verschiedenen
gemessenen Projektionen lässt sich die Wigner-Verteilung durch eine
Fourier-Transformation (inverse Radon-Transformation) berechnen. Auf diese
Weise ist der Quantenzustand vollständig charakterisiert. Die
Quantentomographie spielt eine wichtige Rolle für die Quanteninformatik und die
Quantenkontrolle, bei denen es darum geht, spezielle Quantenzustände
massgeschneidert zu erzeugen und kontrolliert zu manipulieren.
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