die in Form des Summanden Lg(ab) in den Einstein-Gleichungen der Allgemeinen
Relativitätstheorie enthaltene Konstante L. Nach der
Veröffentlichung der Feldgleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie im
Jahr 1915 fügte Einstein die kosmologische Konstante 1917 hinzu, da er meinte,
dass sonst keine homogen-isotropen Lösungen der Feldgleichungen - also Lösungen,
die seinem starken kosmologischen Prinzip gehorchen - möglich seien. Nachdem A.
Friedmann im Jahr 1922 gezeigt hatte, dass im Gegensatz zu Einsteins Vermutung
auch ohne kosmologische Konstante homogen-isotrope Lösungen der Feldgleichungen
möglich sind (Friedmann-Modelle), verwarf Einstein die Idee der kosmologischen
Konstante und bezeichnete sie später als »grösste Eselei meines Lebens«. Aus
kosmologischen Beobachtungen kann zwar nicht zwingend auf L = 0 geschlossen
werden, jedoch gilt die Abschätzung |L| < 3 × 10-52
m-2. Die kosmologische Konstante kann als
konstanter Druck verstanden werden, der für L > 0 abstossend
und für L
< 0 anziehend wirkt. Physikalisch entspricht dies einer Vakuum-Energiedichte
r(L)
= L
/ (8pG). Daraus resultiert eine der wichtigen ungelösten
Fragen der theoretischen Physik, denn im Rahmen der Quantenfeldtheorie besitzt
das Vakuum tatsächlich eine nichtverschwindende Energiedichte. Diese ist
modellabhängig, jedoch mindestens von der Grössenordnung , wobei mP
= 2,2 × 10-8
kg die Planckmasse und lP = 1,6 × 10-35
m die Plancklänge ist. Daraus folgt L = 9,8 × 1070 m-2
für die kosmologische Konstante. Die Vorhersage der Theorie unterscheidet sich
also mindestens um einen Faktor 10122 vom beobachteten Wert! Einige Physiker hegen die
Hoffnung, dass dieses »Problem der kosmologischen Konstante« bei der Suche nach
einer konsistenten Quantisierung der Gravitation (Quantengravitation) eine
ähnliche Rolle spielen könnte wie die »Ultraviolettkatastrophe« der klassischen
Thermodynamik, die erst durch Plancks Quantisierung der Energie aufgelöst
werden konnte.
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