Bertram N., kanadischer Physiker, *15.7.1918 Lethbridge; 1950 Promotion an der Universität in Toronto, danach am kanadischen Forschungsreaktor in Chalk River tätig; 1962-84 Professor für Physik an der McMaster University in Hamilton; Mitglied der Royal Society of Canada und der Royal Society of London; bahnbrechende Arbeiten zur Entwicklung der Neutronenspektroskopie, unter anderem zur Ermittlung von Dispersionsrelationen von Phononen; ersann Anfang der 50er Jahre Methoden, mittels unelastischer Neutronenstreuexperimente die bis dahin unbekannte Frequenzverteilung der Normalmoden in Kristallen zu vermessen; entwickelte dazu ein Dreiachsen-Spektrometer, seitdem ein Standardinstrument der Neutronenspektroskopie sowie spezielle Monochromatoren, Analysatoren, Kristallfilter und optimierte Abschirmungen; 1955 gelang ihm mit der Vermessung der Phononen-Dispersionskurve an einem Aluminium-Einkristall der erste experimentelle Nachweis quantisierter kollektiver Anregungen von gekoppelten magnetischen Momenten (Spinwellen); erhielt 1994 zusammen mit C.G. Shull für die Entwicklung der Neutronenspektroskopie und Strukturuntersuchungen mit Hilfe dieser Technik den Nobelpreis für Physik.
Brockhouse, Bertram N.
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