Mechanik Schwingungen und WellenQuantenmechanik, Überlagerungsprinzip,
1) Mechanik, klassische Feldtheorie: das Prinzip der additiven Überlagerung (Superposition) beim gleichzeitigen Zusammenwirken mehrerer physikalischer Grössen gleicher Art, wie z.B. Feldern oder Kräften, wenn die zugrunde liegenden Differentialgleichungen linear sind. Mathematisch ergibt sich das Superpositionsprinzip aus der Additivität der Lösungsmannigfaltigkeiten linearer Differentialgleichungen. Sind die das System beschreibenden Gleichungen nichtlinear, so ergibt die Überlagerung zweier Lösungen im allgemeinen keine Lösung und das Superpositionsprinzip ist verletzt. Das Superpositionsprinzip findet besonders bei der Betrachtung linearer Schwingungen und Wellen Anwendung.
2) Quantenmechanik: Prinzip, wonach ein
quantenmechanisches System, das die Zustände und
zulässt, auch den Zustand
,
, einnehmen
kann. Das Superpositionsprinzip der Quantenmechanik ist ebenfalls eine Folge
der Linearität der Grundgleichungen (Schrödinger-Gleichung). Im Gegensatz zur
klassischen Physik, wo bei einer Messung das gleichzeitige Vorhandensein zweier
Zustände festgestellt werden kann, wird in der Quantenphysik das System im
Ergebnis der Messung jeweils nur in einem der Zustände
oder
(Eigenzustände der Messung) festgestellt. Sind
und
normierte und orthogonale Zustände, dann
werden sie bei wiederholter Messung mit den Wahrscheinlichkeiten
bzw.
mit
gefunden. Das Superpositionsprinzip erfährt
jedoch eine Einschränkung, wenn der Zustandsraum des Quantensystems in
verschiedene, zueinander inkohärente Sektoren zerfällt; dann gilt das Prinzip
nur innerhalb der einzelnen Sektoren.
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