Mathematische Methoden und Computereinsatz, der Quotient aus der Anzahl nA der für ein Ereignis A günstigen Fälle und der Anzahl n aller möglichen Fälle für den Ausgang eines Experiments. Man schreibt dafür P(A) = nA / n. Alle n Fälle, die sogenannten Elementarereignisse, müssen gleichmöglich sein und sich gegenseitig ausschliessen. Z.B. gibt es beim Werfen einer idealen Münze zwei Elementarereignisse mit jeweils der Wahrscheinlichkeit 1 / 2 (Wappen und Zahl) und beim Werfen eines idealen Würfels sechs mit jeweils der Wahrscheinlichkeit 1 / 6. Die Wahrscheinlichkeit des unmöglichen Ereignisses ist 0, die des sicheren Ereignisses ist 1.
Aus P(A) = nA / n ergeben sich sofort zwei Verknüpfungsregeln für die Wahrscheinlichkeit: Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen irgendeines von mehreren sich gegenseitig ausschliessenden Ereignissen ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse: P(A oder B) = P(A) + P(B). Die Wahrscheinlichkeit für das gleichzeitige Auftreten mehrerer statistisch unabhängiger Ereignisse ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse: P(A und B) = P(A) × P(B).
Um einem Experiment einen Erwartungswert zuordnen und
Abweichungen mathematisch erfassen zu können, definiert man Zufallsvariablen X, denen man durch die Funktion eine Verteilungsfunktion zuordnet. Für eine
diskrete Zufallsgrösse, die die Werte
annehmen kann, ist
die Summe aller
mit
. Eine
Veranschaulichung bei diskreten Zufallsgrössen, bei denen die
keinen Häufungspunkt haben, liefern
Histogramme. Die einem Histogramm zugrunde liegende durch
definierte Funktion heisst Wahrscheinlichkeitsfunktion
oder Verteilung.
Zu vielen Verteilungsfunktionen stetiger Zufallsvariablen
existieren Dichtefunktionen (Wahrscheinlichkeitsdichte) mit den Eigenschaften
.
Eine Zufallsgrösse ist sowohl durch ihre Verteilungsfunktion
als auch durch ihre Dichtefunktion bzw. Wahrscheinlichkeitsfunktion vollständig
festgelegt. Oftmals gibt man aber nur einige charakteristische Zahlenwerte an,
die die wesentlichen Informationen enthalten; der wichtigste ist der
Erwartungswert E(X),
definiert als (für diskretes X)
bzw.
(für stetiges X).
Zur Beschreibung der Abweichungen benutzt man die Varianz D(X) oder V(X), die gleich dem Erwartungswert
ist. Der Wert
heisst Standardabweichung oder Streuung.
Unter geeigneten Voraussetzungen haben Zufallsgrössen charakteristische Verteilungsfunktionen mit entsprechenden Verteilungen bzw. Dichtefunktionen (Binomialverteilung, Gauss-Verteilung, Poisson-Verteilung). (Fehlerrechnung)
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