Mathematische
Methoden und Computereinsatz, Computerzufallszahlen, Bezeichnung für
Zufallszahlen, die mit Hilfe eines Computers und einer bestimmten
Abbildungsvorschrift, meist einer einfachen arithmetischen Regel, einem
Pseudozufallszahlengenerator, erzeugt werden. Der Begriff Pseudozufallszahlen
wird in Abgrenzung zu echten Zufallszahlen verwendet, die aus einem zufälligen
(physikalischen) Prozess, z.B. dem radioaktiven Zerfall oder der Ziehung der
Lottozahlen, folgen. Nachteilig bei der Verwendung von Pseudozufallszahlen ist
ihre Eigenschaft, letztlich doch deterministisch und damit regelmässig und eben
nicht zufällig zu sein; vorteilhaft ihre Verfügbarkeit in beliebiger Menge bei
geringen Erzeugungskosten. Bei Vorgabe einer Startzahl können im Intervall
gelegene Pseudozufallszahlen gemäss
und z.B. der linearen
Kongruenzvorschrift
konstruiert werden, wobei z.B. ; die Konstanten
und
können beliebige natürliche Zahlenwerte
annehmen. Der deterministische Charakter der Pseudozufallszahlen zeigt sich
darin, dass bei gleichem Startwert
sich exakt dieselbe Folge von
Pseudozufallszahlen ergibt; das kann bei bestimmten numerischen Experimenten,
z.B. Monte-Carlo-Simulationen in der Teilchenphysik, ein Vorteil sein. Die
Folge der Pseudozufallszahlen
wird irgendwann, spätestens aber nach
Folgengliedern, periodisch.
Die maximale Periode
wird
erreicht, wenn
eine
Zweierpotenz,
durch 4 teilbar
und
ungerade ist; diese
Bedingung ist z.B. erfüllt bei
oder
. Zufallszahlengeneratoren mit
heissen multiplikative Generatoren;
diese können aber nie die maximale Periode erreichen. Trägt man die aus den
Zufallszahlen
und
gebildeten Punkte
in ein Einheitsquadrat ein,
so füllen diese Punkte bei einem guten Zufallszahlengenerator das Quadrat
annähernd gleichmässig aus. Aus dieser Idee leitet sich ein quantitatives
Gütemass des Pseudozufallszahlengenerators ab: im Spektraltest werden im Einheitsquadrat
Streifen (Regionen zwischen parallelen Geraden) betrachtet. Der Kehrwert der
Breite des breitesten Streifens, in dem kein Punkt
liegt, ist das (zweidimensionale) Gütemass des
Generators. Verwendet man die lineare Kongruenzmethode, so liegt die beste
erreichbare Güte etwa bei
. Der Spektraltest lässt sich auf höhere
Dimensionen
erweitern;
in
Dimensionen werden
Punkte
im d-dimensionalen Hypereinheitswürfel betrachet, und die
maximal erreichbare Güte ist
.
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