Laserphysik und -technik, Berechnungsmethode mit Hilfe einer grossen Anzahl von zufälligen Zahlen. Sie wird hauptsächlich für Systeme mit sehr vielen Freiheitsgraden angewandt und fand erst mit der Verbreitung der Computertechnik Einzug in viele Bereiche der Mathematik, Physik und der technischen Wissenschaften, z.B. in der Theorie der Flüssigkeiten, bei der theoretischen Analyse von Solvatationseffekten und bei Konformationsberechnungen von Polymeren. Der Name der Methode wurde von Metropolis 1947 geprägt. Ein frühes Anwendungsbeispiel ist die Berechnung der Zahl p durch Buffon (1707-1788) mit einer grossen Zahl zufälliger Lagen einer Nadel der Länge l relativ zu einer Schar paralleler Geraden in der Ebene mit dem Abstand d > l. Damit erhält man eine experimentelle Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die Nadel eine Linie trifft, welche analytisch durch den Ausdruck 2l / (pd) gegeben ist (allerdings mit nur 4 Stellen Genauigkeit für » 107 Versuche). Grössere Effizienz als bei dieser »Hit and Miss«-Methode erreicht man mit der Generation der Systemzustände nach der »Wichtigkeit«. Geeignete Aufgaben für dieses Herangehen sind z.B. Mittelwertberechnungen einer physikalischen Grösse A(r) von statistischen Ensembles
über alle Konfigurationen r; U(r) ist die potentielle
Energie des Systems. Nur ein kleiner Teil des Konfigurationsraumes trägt
wesentlich zum Integral bei, für die meisten Konfigurationen ist die
Wahrscheinlichkeitsdichte verschwindend klein. Nach der Methode von
Metropolis bildet man eine Markowsche Kette, eine Folge
von Konfigurationen ri
im Konfigurationsraum, ausgehend von einer zufälligen Konfiguration r0.
Die Konfiguration ri + 1 bildet man auf der
Basis von ri nach folgender
Regel: (1) ri wird zufällig
geändert, und eine Konfiguration r\' entsteht. (2)
Falls
,so wird ri + 1 = r\' gesetzt.
(3) Andernfalls wird
berechnet und mit einer zufälligen Zahl
verglichen. Es ist ri + 1 = r\', falls a < p.
Bei allen verbleibenden Möglichkeiten ist ri + 1 = ri. Mit Hilfe des Gesetzes der grossen
Zahlen lässt sich beweisen, dass der arithmetische Mittelwert dieser Markowschen
Kette im Sinne der Wahrscheinlichkeit gegen das Integral konvergiert
und damit die gewünschte Grösse liefert. Die Monte-Carlo-Simulation mit ihrer
Mittelung über das Ensemble ist prinzipiell äquivalent zur Molekulardynamik mit
ihrer Mittelung über Zeiträume.
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