Um Landschaften in größerer Ausdehnung darstellen zu können, als dies selbst mit extremen Weitwinkelobjektiven möglich ist, kann man mit Anamorphot-Objek-tiven, mit speziellen Panoramakameras oder mit zwei oder drei nebeneinandermontierten Kameras arbeiten. Auf letztere Weise entstehen Panoramaaufnahmen, die - beim Einsatz von 50-mm-Objektiven an Kleinbildkameras - einen Bildwinkel bis maximal 1400 erfassen. Die drei Kameras werden nebeneinander so auf eine Halte-rung montiert, daß die im Sucher sichtbaren Bildausschnitte nahtlos aneinander anschließen, ohne sich zu überschneiden.Projiziert man die auf solche Weise entstandenen Bilder später in gleicher Anordnung mit einer entsprechenden Zahl von Projektoren auf eine leichtgekrümmte Projektionswand, so erhält man eine äußerst räumlich wirkende Panoramaprojektion, wie sie im Bereich der Multi-vision häufig praktiziert wird. Panoramaaufnahmen lassen sich auch auf Fotopapier bzw. auf Farbumkehrfilm (große Leuchtplakate) kopieren oder in Zeitschriften und Büchern drucken. In diesen Fällen müssen die Nahtstellen, soweit sie sichtbar werden, durch Retusche geschickt entfernt werden. Panoramaaufnahmen sind auch mit einer einzigen, normalen Kamera möglich. Diese wird waagrecht auf einem Stativ mit Panoramaschwenkkopf montiert und bei den anschließenden Aufnahmen, Bildfeld um Bildfeld, seitwärts geschwenkt. Auf diese Weise können sogar Rundum-Panoramen von 3600 entstehen. Eine besondere Aufnahmetechnik für Rund-um-Panoramen praktiziert der Schweizer Fotograf Emil Schulthess (geb. 1913). Mit einer Spezialkamera, die entweder am Hubschrauber hängt oder auf einem von ihm konstruierten Tele-skop-Spezialstativ befestigt ist, gelingt es ihm, nahtlose Rundum-Panoramen (3600) herzustellen (Spezialität: Städteansichten, Gebirgslandschaften).
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