Das CinemaScope-Verfahren, das um 1950 aufkam, die extreme Breitwandprojektion in den Kinos, hat den Gedanken des Panoramabildes wieder populär gemacht. Das führte zu Versuchen, auch in der Fotografie das Panoramabild auf breiter Basis wieder einzuführen. Es kam gerade in den letzten Jahren wieder zur Konstruktion verschiedener Panoramakameras, die - unter Verwendung des 35-mm-Kleinbildfilmes - das Fotografieren von Panoramen bis zu einem Bildwinkel von ca. 1400 ermöglichten. Gleichzeitig entstanden auch die ersten Anamorphot-Objektive, die noch heute für Spezialaufgaben verwendet werden. Als eine der interessantesten Konstruktionen im Kleinbildformat gilt die russische Panoramakamera FT 2, die mit einem schwenkbaren Objektiv (50-mm-Brennweite) ausgestattet ist. (Sie funktioniert ähnlich wie eine bereits 1840 von Friedrich von Martens, einem Pariser Kupferstecher, konstruierte Panoramakamera mit schwenkbarem Objektiv, die einen Bildwinkel von 1500 hatte!) Die Belichtung eines in der Filmebene halbkreisförmig angeordneten Filmstücks von 24 x 118 mm (dreifaches, querliegendes Kleinbildformat!) erfolgt während der Schwenkbewegung des Objektivs, wobei die Dauer der Belichtungszeit durch die Geschwindigkeit dieser Bewegung bestimmt wird. Die Idee des Panoramabildes führte zur Konstruktion einiger extremer Weitwinkelkameras, von denen eine japanische Kleinbildkamera mit einem Bildwinkel von 1350 und die Zeiss-Hologon-Weitwinkelkamera mit einem Bildwinkel von no° eine gewisse Bedeutung erlangten. Die jüngste Attraktion auf diesem Gebiet ist die Linhof-Technorama. Sie gestattet die Aufnahme eines 17 x 6 cm großen verzeichnungsfreien Panorama-Bildes auf normalen Rollfilm.
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