Das Objektiv wird mitunter als das Auge der Kamera bezeichnet und der Bildwinkel mit dem Sehwinkel des Auges verglichen. Dieses hat einen deutlichen Sehwinkel von etwa 450. Ein Objektiv mit diesem Bildwinkel bezeichnen wir als Normalobjektiv, weil es unsere Umgebung perspektivisch so abbildet, wie wir sie »normal« sehen. Ist der Bildwinkel deutlich größer als 450, spricht man von einem Weitwinkelobjektiv, ist er dagegen wesentlich kleiner als 45° von einem Teleobjektiv. Der Bildwinkel ist sowohl von der Brennweite als auch vom Aufnahmeformat abhängig . Da es sich um einen rotationssymmetrischen Raumwinkel handelt, muß das in der Regel rechteckige (z. B. 24 x 36 mm) oder quadratische (z. B. 6 x 6 cm) Aufnahmeformat in der Bildebene von ihm vollständig eingeschlossen werden. Zur Berechnung des Bildwinkels betrachte man das in der Abbildung schraffierte rechtwinklige Dreieck. Mit den Regeln der Trigonometrie erhalten wir den tan des halben Bildwinkels nach folgender Gleichung: halbe Formatdiagonale. Die Formatdiagonale d berechnet sich nach d = ]/a2 + b2, wenn a und b die Kantenlängen des Bildformats sind. Für die Berechnung der Bildweite wird die Brennweite herangezogen, da diese bei der Entfernungseinstellung auf >Unend-lich< mit der Bildweite identisch ist. Stellt man das Objektiv auf den Nahbereich scharf ein, so verlängert sich die Bildweite um den Objektivauszug. Somit verändert sich auch der Bildwinkel, d. h. er wird entsprechend kleiner. Für eine repräsentative Anzahl von Brennweiten finden Sie die zugehörigen Bildwinkel (bezogen auf das Kleinbildformat 24 x 36 mm) in untenstehender Tabelle.
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