Kernphysik, Kernmodell nach S.G. Nilsson, das er 1955 zur Behandlung deformierter Kerne einführte, indem er die Äquipotentialflächen nicht mehr als Sphären, sondern als Ellipsoidflächen betrachtete. Die Deformation wird durch eine von einem Deformationsparameter d abhängige Oszillatorfrequenz w(d) berücksichtigt. Wie auch beim sphärischen Schalenmodell unterscheiden sich insbesondere bei höher liegenden Oszillatorschalen Protonen- und Neutronen-Niveaufolgen voneinander. Mit dem beim Nilsson-Modell erhaltenen Hamilton-Operator lässt sich die Lage der Einteilchenniveaus in deformierten Kernen als Funktion des Deformationsparameters untersuchen. Durch Diagonalisierung dieses Operators und Beschränkung auf eine Oszillatorschale erhält man Eigenwerte und Eigenfunktionen für das deformierte Potential, und das Modell gibt darüber Auskunft, welcher Drehimpuls und welche Parität für den Grundzustand erwartet werden muss.
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