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Kunststoffe

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Karl-Wilhelm Steinfieber

In Deutschland hat sich die Bezeichnung »Kunststoffe« etwa um 1910 eingeführt und leitet sich davon ab, daß sich aus geeigneten Grundsubstanzen neue Stoffe mit neuartigen Eigenschaften »künstlich« aufbauen lassen. In anderen Ländern sind die Begriffe »Plastics« und »Plaste« (DDR) gebräuchlich. Gemeinsam ist allen K. , daß Sie im wesentlichen aus organischen Stoffen bestehen, die makromolekular aufgebaut sind. Bei ihrer Herstellung werden niedermolekulare Verbindungen durch chemische Synthese zu Makromolekülen, das sind Moleküle mit sehr hoher Atomzahl (Atom), verknüpft. Dadurch entstehen »hochpolymere Stoffe« (Polymere) von unterschiedlichster Beschaffenheit für die verschiedensten Anwendungszwecke. Die K. lassen sich in drei große Gruppen einteilen: 1. Thermoplaste (Plastomere), 2. Duroplaste (Duromere), 3. Elastomere. Bei Thermoplasten und Duroplasten liegt die sog. Einfriertemperatur, unterhalb der die Eigenbewegung der Moleküle »einfriert«, oberhalb der Temperaturen, bei denen sie eingesetzt werden, bei den Elastomeren darunter. Thermoplaste erweichen oberhalb der Einfriertemp. , Gegenstände aus ihnen verlieren dadurch ihre Formbeständigkeit. Ihre Festigkeitseigenschafen sind stark temperaturabhängig. Duroplaste erhalten durch eine engmaschige Vernetzung der Moleküle eine Formstabilität, die bis in die Nähe ihrer Verarbeitungstemperatur erhalten bleibt. Ihre mechanischen Eigenschaften sind weniger temperaturabhängig, sie sind hart, durch Zusatz von Füllstoffen begegnet man ihrer Sprödigkeit. Elastomere werden dort, z. B. als Dichtungen , eingesetzt, wo ihre dem Gummi ähnliche Elastizität gewünscht ist. Um den Zusammenhalt des Molekülverbandes zu gewährleisten, werden sie vulkanisiert (weitmaschig vernetzt). Synthetische Kautschuke (Kautschuk) und Chemiefasern fallen unter den Sammelbegriff »Chemiewerkstoffe« , obwohl sie im wesentlichen aus den gleichen Rohstoffen aufgebaut und von gleicher Art wie die K. sind. Auch Elastomere werden zuweilen zu den Chemie Werkstoffen gezählt. Werkstoffe, die synthetisch oder durch eine chemische Behandlung von Naturstoffen hergestellt werden. Kunststoffe können in anorganische (Porzellan, Glas) und organische (Plaste, Kunstharze) eingeteilt werden. Kunststoffe aus Naturstoffen werden z.B. durch die chemische Modifizierung von Cellulose hergestellt.

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