theoretisches Modell eines Gases quasifreier
Elektronen zur Beschreibung von Vielteilchensystemen in der Clusterphysik. In
der Jellium-Näherung wird die positive, eigentlich an die Atomkerne gebundene,
Ladung gleichmässig im Volumen des Clusters »ausgestrichen«. In dieser sphärisch
ausgeschmierten Ladungsverteilung bewegen sich die delokalisierten Elektronen.
Quantenmechanische Rechnungen mit diesem Potential ergeben
Einteilchen-Energieniveaus für die Valenzelektronen in einem (Metall-)Cluster.
Entsprechend der Entartung dieser Energieniveaus kommt es zu sogenannten
elektronischen Schalenabschlüssen, wenn eine Schale, d.h. eine Gruppe
benachbarter Energieniveaus, voll besetzt ist. Experimentell kann dies am
Auftreten von magischen Zahlen, d.h. Clustergrössen mit besonders hoher
Stabilität, verifiziert werden. Für Alkali-Cluster (z.B. Na und K), die sich
besonders gut mit dem Jellium-Modell beschreiben lassen, ist dies bei Valenzelektronen pro Cluster der Fall (siehe
Abb.).
Jellium-Modell: Verlauf der potentiellen Energie und Einteilchen-Energieniveaus der Elektronen eines spärischen Jellium-Clusters (Störungsrechnung für einen Na20-Cluster). Am rechten Rand ist jeweils die Gesamtzahl von Elektronen bei voll gefüllten Schalen angegeben.
Das freie Technik-Lexikon. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Ingenieurwissenschaften, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
TechniklexikonModernes Studium der Physik sollte allen zugängig gemacht werden.