Techniklexikon

Interferometer

Optisches Meßinstrument auf der Basis der Interferenz des Lichtes. I. teilen einen Lichtstrahl in zwei oder mehrere Teilbündel, die verschiedene Wege zurücklegen und bei der Vereinigung Interferenz erzeugen. Astronomie und AstrophysikSchwingungen und WellenOptik, optische Geräte, bei denen die Interferenz des Lichts zur Messung physikalischer Grössen ausgenutzt wird. Sie können u.a. eingesetzt werden zur Längenmessung, zur Brechzahlmessung, zur Winkelmessung und zur Spektroskopie. Die wichtigsten Grundformen sind nach ihren Entwicklern benannt, z.B. das Michelson-Interferometer, das Mach-Zehnder-Interferometer, das Fabry-Pérot-Interferometer oder das Interferometer nach Lummer und Gehrcke. Als Mikrointerferometer bezeichnet man ein Interferenzmikroskop, bei welchem dem vergrösserten Bild des Objekts noch Interferenzerscheinungen überlagert sind, so dass seine Dicke, Brechzahl oder Oberflächenform bestimmt werden kann. Mit dem quantenmechanischen (oder supraleitenden) Interferometer (SQUID, Quanteninterferometer) lassen sich magnetische und aus diesen ableitbare (z.B. elektrische) Grössen sehr genau messen.

In der Astronomie werden Michelson-Interferometer zur Messung des Winkelabstands bei Doppelsternen bzw. des Winkeldurchmessers von Sternen benutzt. Beim Phaseninterferometer verwendet man anstelle von Spiegeln zwei oder mehrere Teleskope, die sich gegeneinander verschieben lassen. Mit einem optischen Interferometer dieser Art wird in Culgoora, Australien, experimentiert. Im grossen Stil soll optische Interferometrie erstmals beim Very Large Telescope der ESO und beim Keck-Teleskop zum Einsatz kommen. Neben den optischen Interferometern arbeiten Astronomen schon seit längerem mit Radiointerferometern und Speckle-Interferometern.

Interferometer: Phaseninterferometer a) mit Spiegeln vor der Eintrittsöffnung eines Teleskops und b) mit zwei Teleskopen.