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Gammakamera

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Manfred Schönborn

Angerkamera, Szintillationskamera von Anger, Gerät zur Detektion der räumlichen und zeitlichen radioaktiven Verteilungsmuster eines Nukleopharmakons im Körper des Patienten mit guter räumlicher Auflösung. Im Gegensatz zu Systemen mit bewegtem Detektor (Gammascanner) erfasst die Gammakamera den gesamten Bildbereich gleichzeitig. Der Messkopf besteht aus einem grossflächigen Szintillationskristall von 20-50 cm Durchmesser und 1 cm Dicke. Ein vorgeschalteter Kollimator mit bis zu 40 000 Bohrungen übernimmt die Funktion des Objektives beim Fotoapparat und bildet die räumliche Aktivitätsverteilung auf den Szintillationskristall ab, indem jede Bohrung nur einem eng abgegrenzten Strahlenbündel von g-Quanten den Durchgang zum Kristall gestattet. Die im Kristall absorbierten g-Quanten erzeugen im Detektor Lichtblitze, welche von dahinterliegenden Photomultipliern geortet und in elektrische x- und y-Koordinaten umgewandelt werden, wobei die Signalverteilung in den Photomultipliern zur Bestimmung der Absorptionskoordinaten verwendet wird. Die über die Messzeit aufintegrierten Signale ergeben das Szintigramm (Szintigraphie). Die Kamera arbeitet zuverlässig in einem Bereich von 100-400 keV mit einer Auflösung von 0,7 cm bei 140 keV und einer Totzeit von 1 ms. Dabei wird nur jedes zehntausendste der im Gesichtsfeld emittierten g-Quanten registriert. Die Gammakamera wird für Funktionsuntersuchungen, z.B. der Schilddrüse, und zur Darstellung maligner Bereiche eingesetzt.

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