Parallele Linien werden in der Fotografie nach den Gesetzen der Zentralperspektive abgebildet. Das hat zur Folge, daß durch Senken oder Anheben der Kamera bei der Aufnahme senkrechte und parallel zueinander verlaufende Konturen und Linien eines Motivs nicht parallel oder senkrecht abgebildet werden können. Es entstehen stürzende Linien. Die auf dem Negativ nach oben oder unten zusammenlaufenden Linien lassen sich beim Vergrößern wieder parallel ausrichten (entzerren). Dazu wird der Kopierrahmen unter dem Vergrößerungsgerät auf der Seite angehoben (unterlegt), auf der die vertikalen Linien auseinanderlaufen. Die Scharfeinstellung erfolgt auf das obere Drittel des Bildes. Durch starkes Abblenden des Vergrößerungsobjektivs kann die Schärfentiefe über die gesamte schräg liegende Bildfläche ausgedehnt werden. Vergrößerungsgeräte mit schwenkbarer Filmbühne erleichtern diese Korrektur, da durch entgegengesetzte Neigung des Negativs optimale Schärfe über die ganze Bildoberfläche erzielt werden kann. (Die gedachten Verlängerungen von Film, Objektiv- und Papierebene sollten sich dabei in einem Punkt schneiden) Bei der Entzerrung stürzender Linien sollte man jedoch darauf achten, daß auch eine allzu akkurate Parallelität senkrechter Linien die natürliche Bildwirkung wieder beeinträchtigen kann.
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