empirische thermodynamische Temperaturskala, die sich von der Kelvin-Skala durch Festlegung des Nullpunktes unterscheidet. Die Einheit ist °C. Die Celsius-Skala wurde 1742 von A. Celsius als 100teilige Skala vorgeschlagen, der den Eispunkt von Wasser auf 100°, seinen Siedepunkt auf 0° fixierte; daraus ergibt sich die Gradeinteilung. Erst C.v. Linné kehrte die Skala um, wodurch sie ihre heutige Form erhielt. Der Nachteil dieser Festlegung besteht vor allem in der Abhängigkeit von zwei Fixpunkten. Insbesondere der Siedepunkt ändert sich mit dem äusseren Luftdruck, der seinerseits von der Höhenlage des Messorts und von der Wetterlage abhängt. Eine genaue Reproduktion des Siedepunkts an verschiedenen Orten ist somit nicht möglich. Um dieses Problem zu umgehen, wurde im Jahre 1954 vom Internationalen Komitee für Mass und Gewicht eine Temperaturskala eingeführt, die nur auf einem einzigen Fixpunkt basiert. Ein Bezugspunkt, der wesentlich genauer reproduzierbar ist als der Eis- und Siedepunkt des Wassers, ist sein Tripelpunkt. Bei diesem stehen Wasserdampf, flüssiges Wasser und Eis miteinander im Gleichgewicht. Mit der Temperatur Ttr des Tripelpunkts lautet die Definition der Celsius-Einheit:
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Die Celsius-Temperatur J wird aus der absoluten Temperatur T, angegeben in Kelvin, abgeleitet:
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Der Tripelpunkt von Wasser liegt also bei exakt 0,01K, und der Eispunkt von Wasser bildet im Rahmen der Messungenauigkeit den Nullpunkt der Celsius-Skala.
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