Walter Wilhelm Georg, deutscher Physiker, *8.1.1891 Oranienburg, 8.2.1957 Heidelberg; 1914 Promotion bei M. Planck in Berlin; Mitarbeiter der Abteilung für Radioaktivität an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin, ab 1925 als Nachfolger von H. Geiger deren Leiter; 1930 Professor in Giessen; 1932 Professor in Heidelberg und seit 1934 Direktor des Instituts für Physik am Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung; 1946-53 gleichzeitig Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Heidelberg; entwickelte gemeinsam mit H. Geiger Koinzidenzzähler und wies mit der Koinzidenzmethode 1928-29 zusammen mit W. Kolhörster den Korpuskelcharakter der kosmischen Strahlung nach; 1930 gelang ihm der Nachweis der künstlichen Kern-Gammastrahlung, der letztlich zur Entdeckung der künstlichen Kernanregung führte; seine Arbeiten trugen mit zur Entdeckung des Neutrons durch J. Chadwick bei; ferner Beiträge zur Radioaktivität, Kernspektroskopie, zur technischen Verwertung der Kernenergie und zur biologischen Kalorimetrie; ab 1937 Entwicklungsarbeit für das erste deutsche Zyklotron; erhielt 1954 für seine Arbeiten zur kosmischen Strahlung (Koinzidenzverfahren) und über Kernumwandlungen zusammen mit M. Born den Nobelpreis für Physik; erstellte zusammen mit W. Gentner und H. Maier-Leibnitz den "Atlas typischer Nebelkammerbilder".
Bothe, Walter Wilhelm Georg
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