Relativitätstheorie
und Gravitation, zentrale Gleichung der kanonischen Quantengravitation. Die
Wheeler-DeWitt-Gleichung entsteht aus den Zwangsbedingungen der Allgemeinen
Relativitätstheorie durch Anwendung heuristischer Quantisierungsregeln, wonach
die Zwangsbedingungen in der Quantengravitation mittels Operatoren realisiert
werden, welche die physikalisch erlaubten Zustände annihilieren. Die
Wheeler-DeWitt-Gleichung hat die Form , wobei
der totale Hamilton-Operator von gravitativen
und nichtgravitativen Freiheitsgraden ist. (In asymptotisch flachen Räumen sind
Oberflächenterme von
gesondert zu behandeln.) Das Wellenfunktional
hängt im gravitativen Teil je nach Wahl der
kanonischen Variablen von der dreidimensionalen Metrik oder den Zusammenhangs-
bzw. Schleifenvariablen ab (Quantengravitation). Die volle Struktur der
Wheeler-DeWitt-Gleichung wird bisher nur teilweise verstanden, doch lassen sich
im Rahmen von vereinfachten Modellen Quantenaspekte Schwarzer Löcher und des
Universums als Ganzem (Quantenkosmologie) beschreiben. Bei letzteren heisst
auch »Wellenfunktion des Universums«, da es
(im Prinzip) alle beobachtbaren Eigenschaften der Welt beschreibt. Eine
experimentelle Überprüfung der Wheeler-DeWitt-Gleichung steht noch aus, was mit
der offenen Frage nach einer konsistenten Theorie der Quantengravitation
zusammenhängt.
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