Relativitätstheorie und Gravitation, beschreibt eine räumliche Grenze im Universum um einen bestimmten Punkt derart, dass jenseits dieser Grenze ausgesandte Lichtsignale nicht an diesem Punkt empfangen werden können. Nur Lichtsignale, die von Orten innerhalb des Horizontes ausgehen, können diesen Punkt erreichen.
In einem durch die Robertson-Walker-Metrik beschriebenen
Universum gilt für ein zur Zeit am Ort
ausgesandtes und von einem Beobachter an der
Stelle
zur Zeit
empfangenes Lichtsignal
Frühestens kann das Lichtsignal zur Zeit (bzw. in Weltmodellen, in denen sich das
Universum aus einem Urknall heraus entwickelte, zur Zeit
)
ausgesandt worden sein. Konvergiert das Zeitintegral auf der rechten Seite der
obigen Gleichung für dieses
, so ist
damit auch das maximale
beschränkt: Von Galaxien, die weiter als
dieses maximale
entfernt liegen, kann bis heute, also
, kein
Signal empfangen worden sein. Auf diese Weise entsteht der sog.
Teilchenhorizont (engl.: particle horizon). Ob er existiert, hängt von der
zeitlichen Entwicklung des Weltradius
ab.
Man kann sich ferner die Frage stellen, ob es Ereignisse gibt,
die sich zur Zeit am Ort
ereignen und die ein Beobachter am Ort
niemals sehen wird. Dazu muss man in obiger
Gleichung
gegen
gehen lassen (bzw. gegen
in Weltmodellen, die einen Kollaps des
Universums implizieren).
kann dann maximal so gross gewählt werden, dass
das linke Integral gleich dem rechten ist (mit dem maximalen
als oberer Grenze). Ist dieses zeitliche
Integral konvergent, so entsteht der sog. Ereignishorizont (engl.: event
horizon). Lichtsignale, die zu einer Zeit
von einer Galaxie ausgesandt werden, welche
sich weiter als dieses maximale
vom Beobachter in
entfernt befindet, werden den Beobachter nie
erreichen. Wieder hängt die Existenz eines derartigen Horizontes von der
zeitlichen Entwicklung des Weltradius
ab. Wo er sich befindet, hängt dann von
ab.
Durch die Existenz eines Welthorizontes werden Orte im Universum von Ereignissen an gewissen Orten kausal abgeschottet. Das wirft Probleme auf, etwa bezüglich der Frage, wie denn dann das Universum in seiner Frühphase homogen und isotrop sein konnte, ohne das ausgleichende Wechselwirkungen zwischen allen Teilen desselben stattgefunden haben konnten.
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