Biographien, Arnold Johannes Wilhelm, deutscher Physiker, *5.12.1868 in Königsberg, 26.4.1951 in München; studierte in Königsberg und habilierte sich 1895 als Mathematiker bei Felix Klein in Göttingen; 1897-1900 Professor der Mathematik an der Bergakademie Clausthal, 1900-1906 Professor der Mechanik an der TH Aachen, dann Professor der theoretischen Physik an der Universität München, wo er bis zu seiner Emeritierung 1935 eine der bedeutendsten »Schulen« der modernen theoretischen Physik schuf.
Als Redakteur der Physikbände der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften wurde er im Auftrag Felix Kleins schon früh mit der ganzen Breite theoretisch-physikalischer Gebiete vertraut. In seiner eigenen Forschung befasste er sich mit Themen aus fast allen Teilbereichen der Physik, von der Hydrodynamik (»Zur hydrodynamischen Theorie der Schmiermittelreibung«) über die Elektrodynamik (»Über die Ausbreitung der Wellen in der drahtlosen Telegraphie«) bis hin zur Festkörperphysik (»Zur Elektronentheorie der Metalle«). Ein besonderes Interesse galt der modernen Atomtheorie (Sommerfeldsches Atommodell, Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante); sein 1919 in ersterAuflage erschienenes Werk »Atombau und Spektrallinien« wurde zur »Bibel« der Atomphysik. 1942 begann er mit der Veröffentlichung seiner »Vorlesungen über theoretische Physik«, die für mehrere Physikergenerationen zur Standardliteratur wurden . Die »Sommerfeld-Schule«, aus der z.B. die Nobelpreisträger Peter Debye, Wolfgang Pauli, Werner Heisenberg und Hans Bethe hervorgingen, genoss Weltruf.
Sommerfeld, Arnold Johannes Wilhelm
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