Luft- und Raumfahrttechnik, Flüge ins All mit menschlicher Besatzung. Der erste Raumfahrer war am 12. April 1961 Juri Gagarin. Seit sich in den letzten Jahrzehnten die Raumschiffe stark verändert haben und immer mehr wichtige Informationen über das Verhalten von Menschen unter verschwindend geringer Schwerkraft gesammelt wurden, ist es heute prinzipiell möglich, einen Menschen mit normaler Konstitution in eine Erdumlaufbahn zu bringen. Eine solche Gelegenheit ergab sich erstmals im April 1985, als der amerikanische Senator Jack Garn als Gast an der Mission 51-D des Space Shuttles Discovery teilnahm. Gerade bei neueren Raumtransportsystemen wie dem amerikanischen Space Shuttle halten sich die Belastungen der Besatzung durch positive und negative Beschleunigungen bei Start oder Landung in normalen Grenzen. Bei Langzeitflügen unter Schwerelosigkeit muss dennoch dem körperliche Verfall des Muskelgewebes und der Knochen durch regelmässiges, intensives Konditionstraining entgegengewirkt werden (Raumfahrtmedizin).
Besondere Anforderungen stellt die bemannte Raumfahrt an die Leistungsfähigkeit, die Ausstattung und die Zuverlässigkeit der verwendeten Raketen, Raumkapseln und Raumfähren. Ein Lebenserhaltungssystem ist für die laufende Erneuerung der Kabinenatmosphäre, für angenehme Temperaturen und die Entsorgung der Reststoffe verantwortlich. Mindestens doppelwandige Strukturen schirmen den Innenraum gegen Meteoriten-Einschläge ab. Allerdings stellt sich immer wieder die Frage nach dem Nutzen der teuren, bemannten Raumfahrt im Gegensatz zur sehr erfolgreichen unbemannten Erkundung des Weltraums (astronomische Sonden und Satelliten, Luft- und Raumfahrttechnik).
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