Techniklexikon

Satelliten

Luft- und Raumfahrttechnik, unbemannte künstliche Himmelskörper, die die Erde auf unterschiedlichsten Bahnen umkreisen. Der erste künstliche Erdsatellit, der sowjetische Sputnik-1, startete am 4. Oktober 1957. Satelliten dienen nicht nur der Erforschung des Weltraums, sondern besitzen zunehmend auch grosse wirtschaftliche Bedeutung.

Satelliten werden je nach ihrer Aufgabenstellung in unterschiedliche Gruppen eingeteilt:

- Wissenschaftliche Satelliten zur Erforschung der näheren und ferneren Umgebung der Erde (der Atmosphäre, des Strahlungsgürtels, des Magnetfeldes, des Sonnenwindes, der kosmischen Strahlung etc.).

- Astronomische Sonden und Satelliten.

- Kommunikations- oder Nachrichtensatelliten zur Übertragung von Telefongesprächen, Telegrammen, Funk- und Fernsehbildern und für Konferenzschaltungen.

- Erderkundungssatelliten.

- Militärische Satelliten zur Ausspähung des möglichen Gegners mit Hilfe von hochauflösenden Fotos, für den Nachweis von Kernwaffentests und zur Ausschaltung oder Zerstörung gegnerischer Satelliten.

- Navigationssatelliten zur Bestimmung der eigenen Position im Schiffs- und Luftverkehr auf mehrere hundert Meter genau (Global Positioning System).

- Vermessungssatelliten zur Anwendung in Geophysik, Geodäsie und Erdbebenforschung.

- Wettersatelliten zur Aufnahme von Wolkenbildern für die langfristige Grosswettervorhersage und Sturmwarnung. Heute kann man prinzipiell mit drei Satellitenbildern den ganzen Erdball überwachen. Ausserdem können Satelliten Messwerte von tausenden unbemannter Bodenstationen oder Bojen aufnehmen und sie an die verantwortlichen Wetterstationen weiterleiten. Aber auch die Erstellung von Karten mit der aktuellen Ozonverteilung in der Hochatmosphäre ist ein neues Anwendungsfeld der Satellitentechnik, dem in Zukunft eine immer grössere Bedeutung zuteil werden wird.