Quantenmechanik,
Übertragung eines Quantenzustands mit Hilfe von nichtklassischen
Einstein-Podolsky-Rosen-(EPR-)Korrelationen. Die Quantenteleportation eignet
sich unter anderem für das Übertragen von Quantenbits in der Quanteninformatik.
Sie geht auf einen Vorschlag von Charles H. Bennett und anderen aus dem Jahr
1993 zurück. Ziel ist es, den unbekannten Zustand eines Quantensystems, etwa den
Polarisationszustand eines Photons oder den Spinzustand eines Elektrons, auf
ein zweites, räumlich entferntes Quantensystem zu übertragen. Zum Beispiel
möchte der Sender, »Alice«, den Polarisationszustand eines Photons an den
Empfänger, »Bob«, übermitteln. Alice muss dazu jene Informationen an Bob
übergeben, mit denen er ein Photon mit den entsprechenden Eigenschaften präparieren
kann. Allerdings ist es im allgemeinen nicht möglich,
durch einen Messprozess genau zu bestimmen.
Dieses Hindernis kann Alice umgehen, indem sie die Information über den
Quantenzustand in einen klassischen und einen nichtklassischen Anteil zerlegt.
Der klassische Anteil wird über klassische Kommunikation übertragen; dieser
Prozess begrenzt die Geschwindigkeit der Quantenteleportation in Übereinstimmung
mit der Relativitätstheorie. Die nichtklassische Information wird durch
nichtlokale Korrelationen übermittelt: Alice und Bob erhalten jeweils ein
Photon eines aus zwei Photonen bestehenden EPR-Paares. Alice führt eine Messung
durch, die den Zustand
mit
ihrem EPR-Photon verschränkt. Solch eine Messung kann darin bestehen, beide
Photonen von zwei Seiten durch einen Strahlteiler zu schicken und interferieren
zu lassen. Bei diesem Prozess verändert sich unmittelbar auch der Quantenzustand
von Bobs EPR-Photon. Alice teilt Bob auf klassischem Weg das Ergebnis ihrer
Messung mit. Daraufhin kann Bob durch eine Polarisationsmanipulation an seinem
EPR-Photon den ursprünglichen Zustand
reproduzieren. Der ursprüngliche
Quantenzustand wird bei der Quantenteleportation verändert, und zwar durch die
Verschränkungs-Messung des Senders.
Im Experiment wurde die Quantenteleportation eines Photonenzustands zum ersten Mal im Jahr 1997 demonstriert. Das Übertragungsprotokoll der Quantenteleportation lässt sich auf andere Quantenzustände und auf mehrere Teilchen verallgemeinern.
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