Mathematische
Methoden und Computereinsatz, die numerische Berechnung von Ableitungen. Im
einfachsten Fall ist die erste Ableitung
zu ermitteln, die für eine vorgegebene,
hinreichend kleine Zahl
wegen der Definition der Ableitung als
intuitiv auf die (asymmetrische) Näherung
![]()
führt, d.h. der Differentialquotient wird durch den Differenzenquotienten ersetzt. Wegen des Rundungs- und Abbruchfehlers (Diskretisierungsfehler) ist diese Operation kaum empfehlenswert. Die Taylor-Reihenentwicklung

zeigt nämlich, dass der Abbruchfehler
linear in
ist. Hingegen ist der Abbruchfehler bei der
(symmetrischen) Approximation (Verwendung zentraler Differenzen) }
![]()
nur von der Grössenordnung
. Die
numerische Differentiation und ihre Anwendungen auf höhere oder partielle
Ableitungen lässt sich allgemein mit Hilfe des Operators
mit
,
und
![]()
beschreiben; alternativ ergibt sich bei Verwendung zentraler
Differenzen
und
noch die Beziehung

Beispiel: Die Taylor-Reihenentwicklung von
ergibt

und bei Abbruch nach dem ersten Term schliesslich
![]()
bzw. in zentralen Differenzen
![]()
Der Abbruch nach dem zweiten Term der Taylorreihe liefert
hingegen
mit
![]()
und somit schliesslich
![]()
allerdings ist diese Näherung der symmetrischen Approximation
unterlegen; bei beiden wächst der Approximationsfehler zwar mit
, (*) hat
jedoch den kleineren Vorfaktor. Die zweite Ableitung folgt mit
zu

bzw. bei Abbruch nach ![]()
![]()
Wegen des Rundungsfehlers und möglicher Auslöschung von
Ziffern durch Differenzbildung ist die Wahl von
sehr kritisch. Bezeichnet
die relative Genauigkeit, mit der
berechnet wird, so sollte bei der
symmetrischen Approximation von
das Inkrement
als

gewählt werden.
Eine numerische effiziente Berechnung der Ableitung kann man in analoger Weise zum Romberg-Verfahren durch Extrapolation gewinnen.
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