Biophysik, Verfahren zur Strukturanalyse von Objekten und Materialien mit Hilfe der Streuung von Neutronen, Variante der Kristallstrukturanalyse. Mit Kernreaktoren kann man (fast) monochromatische Strahlen von Neutronen mit einer Wellenlänge von 2-4 Å erzeugen, d.h. die Auflösung ist vergleichbar mit der der Röntgenstrukturanalyse. Weitere interessante Effekte betreffen Wasserstoff und Deuterium im untersuchten Festkörper: Sie haben grössenordnungsmässig den gleichen Neutronen-Streueffekt wie schwere Atome, während sie Röntgenstrahlen fast nicht beeinflussen. Die Streuungswelle des Wasserstoffes ist gegenüber der des Deuteriums um 180° in der Phase verschoben. Zu den unpraktischen Aspekten der Neutronenstreuungsanalyse gehören der Investitionsaufwand zur Erzeugung der Neutronenströme, die lange Expositionsdauer, und die Notwendigkeit grosser, homogener Kristalle (> 1 mm3). Normalerweise dient die Neutronenstrukturanalyse der Vervollkommnung des mit der Röntgenstrukturnanalyse erhaltenen Strukturmodells, insbesondere bezüglich der Lage von Wasserstoffatomen.
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