Festkörperphysik, elektrostatische Wechselwirkung zwischen Ladungsverteilungen. In Festkörpern kann die Multipolwechselwirkung zwischen Atomen oder Ionen mit den Wellenfunktionen yk(rk) und yl(rl) der Elektronenhüllen zweier Ionen k und l bestimmt werden. Falls sich die Elektronenverteilungen nicht überlappen, ist die Wechselwirkungsenergie in erster Näherung durch
gegeben, mit rkl
= |rk - rl|. Durch die Entwicklung des Terms nach Kugelfunktionen kann Wk,l als Summe der Wechselwirkungsenergien
von elektrischen Multipolen dargestellt werden. Die Wechselwirkung kann
anziehend sein und somit zur chemischen Bindung führen. Ein Spezialfall ist die
Dipol-Dipol-Wechselwirkung bzw. die Dipolbindung. Multipole existieren auch bei
Atomen mit abgeschlossenen und kugelsymmetrischen Elektronenschalen, da die
Elektronenverteilung nicht stationär ist (Van-der-Waals-Wechselwirkung). Auf
Grund des magnetischen Bahnmoments durch die Elektronenbewegung
(Bahnmagnetismus) und der Spin-Bahn-Kopplung ist mit der Multipolwechselwirkung
zwischen den Elektronenhüllen auch eine Kopplung der magnetischen Momente
verbunden.
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