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Meerwasser

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Hermann Loring

im Meer vorhandenes Wasser. Es enthält neben reinem Wasser gelöste Gase, organische Stoffe, ungelöste suspendierte Partikel und vor allem verschiedene Salze, von denen die wichtigsten Natriumchlorid, Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Calciumsulfat und Kaliumsulfat sind. Die physikalischen Eigenschaften des Meerwassers hängen von den Zustandsgrössen Salzgehalt (Salinität), Temperatur und Druck ab. Die Salinität in Promille wurde definiert als die Gesamtmenge an gelösten Stoffen in g, die in 1 kg Meerwasser vorhanden ist, wenn alles Carbonat in Oxid und alles Bromid und Jodid in Chlorid überführt und die gesamte organische Substanz oxidiert ist. Sie wurde in der Praxis über den Chloridgehalt bestimmt, der durch eine Titration mit Silbernitrat ermittelt wurde. Später wurde der Begriff der praktischen Salinität eingeführt, die über die spezifische elektrische Leitfähigkeit definiert ist. Für Präzisionsmessungen dient die Autosal-Methode. Die Temperatur bleibt in der winddurchmischten Oberflächenschicht des Meeres (mixed layer) bis in etwa 50 m Wassertiefe konstant. Darunter schliesst sich bis in etwa 100 m die Thermokline an, die durch einen starken Temperaturgradienten charakterisiert ist. Das Tiefenwasser ist mit einer Temperatur von unter 5 °C nahezu isotherm. Eine entscheidende Rolle für die physikalischen Vorgänge im Meer und besonders für die thermohaline Zirkulation spielt die Dichte. Sie wird in der Ozeanographie üblicherweise als dimensionsloser s-Wert angegeben: s = (r - 1) × 103, wobei r die Dichte in kg / m³ ist. Typische Werte liegen je nach Temperatur und Salzgehalt zwischen s = 26 und s = 29 im tiefen Ozean und s = 20 im Oberflächenwasser.

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