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Koma

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Martina Wagner

Dieser Abbildungsfehler optischer Systeme ist der sphärischen Aberration verwandt: Schräg durch das Objektiv einfallende Lichtstrahlen, die von einem Objektpunkt ausgehen, können nicht in einem Bildpunkt vereinigt werden, da Lichtstrahlen am Rand des Objektivs stärker gebrochen werden als solche, die das Linsensystem in der Nähe der optischen Achse durchdringen. Weil die Lichtstrahlen außerdem in zwei zueinander senkrechten Ebenen ungleich gebrochen werden (unterschiedliche Auftreffwinkel auf der Linsenoberfläche), entsteht kein rundes Un-schärfenscheibchen (Auflösungsvermögen) als Abbild des Objektpunktes, sondern ein tropfenförmiger oder kometenschweifähnlicher Fleck, daher der Name »Koma« (bzw. »Asymmetriefehler«). Das Koma spielt bei modernen, gut auskorrigierten Objektiven keine nennenswerte Rolle mehr. 1) Astronomie: Bezeichnung für die den Kern eines Kometen umgebende Gas- und Staubhülle.

2) Optik: Asymmetriefehler, unsymmetrischer Öffnungsfehler, sphärische, monochromatische Aberration, die im allgemeinen bei der Abbildung von ausseraxialen Objektpunkten mit weit geöffneten Lichtbündeln auftritt. Ein Strahlenbündel verliert beim Durchgang durch ein optisches System einen Teil seines Symmetriecharakters und erzeugt aufgrund des sphärischen Abbildungsfehlers kein scharfes punktförmiges Bild, sondern eine einseitig stark verzerrte Figur, die als schweifförmige Zerstreuungsfigur bezeichnet wird. Die Koma ist symmetrisch bezüglich der Meridionalebene. In der Meridionalebene trennt sich die Spitze der Kaustik vom Hauptstrahl und kann verloren gehen (siehe Abb.). Die Koma ist ein Abbildungsfehler, der auf einer einseitigen Lichtanhäufung beruht und die Grösse der Asymmetrie hängt davon ab, welche Strahlen man zur Bilderzeugung zulässt, d. h. die Koma wird also ganz wesentlich von der Blendenstellung beeinflusst. Bei einer bestimmten Blendengrösse, der sog. natürlichen Blende, werden gerade die Strahlen durchgelassen, die eine symmetrische Strahlvereinigung ergeben und die Koma verschwindet. Neben der Koma gibt es noch den Begriff der Rinnenfelder. Er stellt die meridionale Komponente der Abweichungen dar, die ein sagittales Büschel mit wachsendem Abstand vom zugehörigen Hauptstrahl erfährt.

Koma

Koma: Strahlengang mit Abbildungsfehler Koma.

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